Velbert-Mitte. Immobilienservice Velbert nutzt Ferien für Netzwerkausbau in Schulen. Für die Gerhart-Hauptmann-Grundschule gibt es auch große Erweiterungspläne.
Draußen auf dem leeren Schulhof stehen die Firmenwagen der Fachleute fürs „Betonbohren und Sägen“ und in Sachen „Elektro- und Datentechnik“. Drinnen sind die Böden mit feinem Baustaub bedeckt, darin prangen etliche Fußspuren. Von den Decken baumeln Leitungen herab, Kabel schlängeln sich meterlang durch die Flure. Und auf einem Stapel aus Kartons voller Material liegt ausgebreitet ein Plan. Er zeigt das Obergeschoss der Gerhart-Hauptmann-Schule, in dem trotz der Sommerferien viel Leben ist: 360.000 Euro steckt der Fachbereich Immobilienservice, also die Stadt, in die Erneuerung der Elektroinstallation und den Netzwerkausbau.
NEG und Gesamtschule sind auch an der Reihe
Kurz vor den Osterferien habe man am Bartelskamp damit quasi als erster Bauabschnitt im Anbau begonnen und kurz darauf abgeschlossen, erzählt Peter Glück beim Ortstermin, in den Herbstferien sei hier im Hauptgebäude dann noch das Erdgeschoss an der Reihe. Der Elektro-Ingenieur ist Projektverantwortlicher, von der Ausschreibung bis zur Durchführung. Sehr ähnliche bzw. sogar identische Arbeiten laufen in diesen Sommerferien auch im NEG bzw. in der Gesamtschule.
Brandschutzkonzept wird ebenfalls umgesetzt
Um den Forderungen aus dem Brandschutzkonzept Rechnung zu tragen, werden darüber hinaus in der Grundschule aktuell auch noch Brandmelde- und Sicherheitsbeleuchtungstechnik neu installiert. Macht u. a. insgesamt 120 Sicherheitsleuchten und 70 Rauchmelder.
Alte Installation hat Jahrzehnte auf dem Buckel
An die acht Kilometer lang, schätzt Glück, seien wohl die neuen Leitungen. Die alte Elektroinstallation stamme aus den 1960er Jahren, sei teils sogar lediglich zweiadrig. „Die Kapazität der Leitungen langte nicht mehr“, so der Fachmann beim Rundgang, „jetzt ist das aber bestimmt für die nächsten 30 oder 40 Jahre ausreichend.“ Sämtliche Steckdosen werden ebenfalls erneuert.
Zehn Kilometer Netzwerk-Leitungen
In den Fluren verschwinden die Leitungen hinter einer neuen, abgehängten Akustikdecke, die auch den Hall dämpft und den Lärmpegel senkt. Ansonsten kommen die Kabel in die dafür aufgeschlitzten Wände. Ein Verputzer schließt sie erst einmal bloß, aber in den Herbstferien wird der Maler anrücken. In den Klassen- und Fachräumen stecken die Netzwerk-Leitungen – insgesamt knapp zehn Kilometer – in so genannten Brüstungskanälen. „Das macht weniger Dreck und es ist auch günstiger, weil es weniger Folgegewerke braucht“, erklärt Peter Glück. Vor allem aber müsse Netzwerktechnik immer leicht austauschbar sein.
Für die Maßnahmen wird viel Geld investiert
Der Immobilienservice führt Baumaßnahmen in allen drei Stadtbezirken durch. Hier ist die Auflistung der Vorhaben: Grundschule Ansembourgallee, Erneuerung Fenster, 60.000 Euro; Grundschule Am Schwanefeld 19 a, Erweiterung, 450.000 Euro; Grundschule Bergische Straße, Instandsetzung/Modernisierung, 2.295.000 Euro; Schule An der Maikammer, Zufahrt zur Mensa, Reparaturarbeiten für Einzug der Gesamtschule 100.000 Euro; Nikolaus-Ehlen-Gymnasium (NEG), Austausch der Decken im naturwissenschaftlichen Trakt (Brandschutz), 30.000 Euro
Grundschule Birth, Umbau des OGS-Bestands für den Anbau von je vier Klassen- und Gruppenräumen, 1.400.000 Euro; Gesamtschule Velbert-Mitte, Erneuerung der Elektroinstallation und Netzwerkausbau, 575.000 Euro; NEG, Installation Sicherheitsbeleuchtung und Brandmeldeanlage, Netzwerkausbau, 490.000 Euro; Grundschule Kuhstraße, Umbau Verwaltung, Netzwerkausbau, 60.000 Euro.
Gute Schule 2020
Der Netzwerkausbau für die künftige Medientechnik und den Medienunterricht profitiert von Mitteln aus dem Programm „Gute Schule 2020“. Waren’s bislang nur wenige Spezialräume, so kommen nunmehr alle Klassenräume ans Netz. „Wir bauen eine WLAN-Struktur auf für innen und außen.“
Zum Abschluss rückt die Reinigungsfirma an
Bis jetzt liefen die Arbeiten super, so der Projekt-Chef, es seien immer fünf bis sechs Mann vor Ort und im Einsatz. Die Maßnahme umfasse bereits auch vorbereitende Arbeiten für den geplanten Anbau auf der Rückseite der Grundschule bis zu dem Übergabepunkt: „Dann brauchen wir nichts mehr doppelt anzupacken.“
Glück ist zuversichtlich, dass alles ruckzuck über die Bühne geht und in der letzten Ferienwoche die bestellte Reinigungsfirma loslegen kann. Der Immobilienservice habe die Maßnahme mit der Schulleitung besprochen und abgestimmt. Und diese habe „definitiv eine ganz tolle Vorarbeit geleistet“. Alles Mobiliar – z. B. Tische, Stühle, Schränke – habe man zusammengerückt und durch Folie geschützt vorgefunden. „Wirklich klasse!“
Erweiterungspläne kosten zwei Millionen Euro
Aber am Bartelskamp tut sich noch weitaus mehr: Für die Grundschule ist ein Bauvolumen in Höhe von zwei Millionen Euro vorgesehen, um Klassen- und OGS-Räume zu erweitern. So soll ein kompletter eingeschossiger Riegel ans Gebäude dran, wurden in Baulücken schon zwei Räume eingeschoben. Ihr Innenausbau steht noch aus. Da die Neubauarbeiten – der Beginn ist noch offen – im laufenden Schulbetrieb stattfinden werden, kommt jetzt übergangsweise zum Ausweichen für 200.000 Euro eine Containeranlage mit 20 Modulen aufs Gelände. Sie bieten in zwei Etagen oben Platz für zwei Klassenzimmer und unten für einen Speiseraum, in dem 80 Kinder in zwei Partien verpflegt werden können, sowie für einen Küchenbereich und ein Lager.