Velbert. . Kitas und Schulen spielen im Vorhabenplan vom Immobilienservice in Velbert eine wichtige Rolle. Größtes Projekt ist die fünfzügige Grundschule.

Ein Umsatz-Volumen in Höhe von rund 18,5 Millionen Euro weist der Vorhabenplan des städtischen Fachbereichs VII Immobilienservice für das Jahr 2019 auf, der an diesem Dienstag zur Verabschiedung im Stadtrat ansteht. Die Liste der Neu-, Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen ist lang; überwiegend geht es um Maßnahmen in den Bereichen Kindertagesstätten und Schulen. Und hier wiederholt um die Herausforderung, wie man vor allem dem steigenden Bedarf bei der OGS-Betreuung gerecht wird.

Bergische Straße wird doch dauerhaft dreizügig

Das größte Projekt ist mit Abstand die Errichtung der fünfzügigen Grundschule Kastanienallee nebst einer Zweifach-Turnhalle. Die Kosten belaufen sich auf 17,6 Millionen Euro; das voraussichtliche Bauende ist für das zweite Quartal 2020 terminiert. „Der Bauantrag ist gestellt, wir wollten ein gutes Jahr früher fertig sein“, sagt Andreas Sauerwein, „aber jetzt ist das Projekt wirklich hundertprozentig auf der Spur.“

Das Fundament für den neuen Ausstellungsraum des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums ist bereits fertiggestellt und die Rohbauarbeiten sind vergeben.
Das Fundament für den neuen Ausstellungsraum des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums ist bereits fertiggestellt und die Rohbauarbeiten sind vergeben. © Alexandra Roth

An der Grundschule Bergische Straße sind nach Auskunft des Fachbereichsleiters Fassaden, Fenster, vollständiger Abbruch und Neubau des Dachgeschosses sowie WC-Anlagen an der Reihe. Die hinzugewonnenen Flächen werden für den Unterricht und die Ganztagsbetreuung (OGS) genutzt. Sauerwein zufolge ist die Maßnahme vollständig neu konzipiert worden, weil mittlerweile klar sei, dass die Schule nicht nur vorübergehend dreizügig werde.

Mehr Platz schaffen für OGS und Unterricht

Jeweils vier weitere Gruppen- und Klassenräume schafft die Stadt auch für die Grundschule an der Von-Humboldt-Straße, bei der es um Fünfzügigkeit geht. Umfangreiche Arbeiten zur Verbesserung des Raumprogramms mit einem OGS-Erweiterungsbau laufen auch an der Grundschule Bartelskamp sowie im Stadtbezirk Langenberg an der Grundschule Kuhstraße.

Fenster und Türen werden erneuert

Die kommt heuer auch endlich bei „der seit Jahren gewünschten“ Erneuerung von Fenstern und Türen sowie der Festverglasung in den Foyerbereichen zum Zuge, und zwar für eine halbe Million. Die Langenberger Grundschule Hüser Straße ist ebenfalls für die Erneuerung von Fenstern und Türen vorgesehen. Über mehr Platz, sowohl für Unterricht als auch für Ganztag, kann sich zum Jahresende dann auch die Grundschule Am Schwanefeld freuen.

Jugendamt zieht an die Oststraße um

Das Haus Friedrichstraße 79 steht unter Denkmalschutz und gilt als stadtbildprägend. Fassade und Fenster haben erhebliche Mängel und müssen saniert werden, zudem sind innen Schönheitsreparaturen fällig – macht eine Viertelmillion. Die Mitarbeiter des Jugendamtes ziehen wohl zum März aus und an die Oststraße um, später werden die Leute vom Kommunalen Ordnungsdienst dann von der Nedder- zur Friedrichstraße wechseln.

Rathaus-Altbau sanieren oder durch Neubau ersetzen

Bezüglich der eventuellen Gesamtsanierung des Rathauses – alter Trakt und ehemaliges Amtsgericht – rechnet man fürs Frühjahr mit den Ergebnissen einer externen Studie. Andreas Sauerwein ist daran gelegen, noch vor den Sommerferien zu einer grundsätzlichen Richtungsentscheidung zu kommen. Die Frage „Gesamtsanierung Altbau oder Ersatzneubau“ bleibe bis auf weiteres völlig offen. Für eine Sanierung im Bestand sind im Vorhabenplan „als Platzhalter“ 8,7 Millionen Euro eingepreist. Für den neuen Ausstellungsraum des Schloss- und Beschlägemuseums sind die Fundamente drin und die Rohbauarbeiten vergeben.

Aufgaben des Fachbereichs wachsen von Jahr zu Jahr

Der Aufgabenzuwachs beim Immobilienservice ist über die Jahre beträchtlich. In 2011 betrug das Volumen noch 5,5 Millionen Euro, seither sind zudem diverse Förderprogramme aufgelegt worden, die genutzt und umgesetzt werden wollen. Wegen der Kostensteigerung in der Bauwirtschaft haben die Immobilien-Fachleute die ursprünglichen Kostenansätze um 15 Prozent angehoben. Damit sei man noch „vorsichtig“ rangegangen, meint Sauerwein. Es sei nach wie vor schwierig, Firmen für die Aufträge zu bekommen, sagt er, allerdings scheine sich die Lage aktuell etwas zu entspannen.

Votum der Bezirksregierung ist Bedingung

Alle Maßnahmen stehen unter dem Vorbehalt der Etatgenehmigung bzw. von Einzelfreigaben durch die Bezirksregierung Düsseldorf. Bei der Abstimmung über den Vorhabenplan im Haupt- und Finanzausschuss gab es lediglich zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.

>>FACHBEREICHSCHEF GEHT NACH HEILIGENHAUS

  • Zu dem Fachbereich Immobilienservice gehören zurzeit incl. der Reinigungskräfte rund 80 Mitarbeiter. Andreas Sauerwein (49) leitet den Bereich seit 2011. Der Wuppertaler ist Bauingenieur, hat das Ingenieurwesen der Fachrichtung Landeskultur und Umweltschutz studiert und mit dem Diplom abgeschlossen.
  • Der Heiligenhauser Stadtrat hat Andreas Sauerwein zur Monatsmitte mit großer Mehrheit zum neuen Technischen Beigeordneten gewählt. Er soll sein neues Amt – die Wahlzeit beträgt acht Jahre – zum nächstmöglichen Zeitpunkt antreten.