Velbert/Heiligenhaus. . „Null-Toleranz-Strategie“: Polizei und Behörden sind bei einer Razzia in Velbert und Heiligenhaus gegen Clan-Kriminialität vorgegangen.
In einem gemeinsamen Einsatz im Rahmen der landesweiten „Null-Toleranz-Strategie“ gegen Clan-Kriminalität haben am späten Freitagabend die Kreispolizei Mettmann, der Zoll sowie die Ordnungsämter der Städte Velbert und Heiligenhaus mehrere Shisha-Bars, Vereinsräumlichkeiten und Gaststättenbetriebe in Velbert und Heilgenhaus kontrolliert.
Die überprüften Objekte hatten Polizei und Ordnungsamt schon länger im Auge. Sie galten als Treffpunkte und Rückzugsorte von kriminellen Clan-Mitgliedern.
80 Personen wurden kontrolliert
Kontrolliert wurden in Velbert ab 22 Uhr Objekte an der Schwanenstraße, der Oststraße, der Nevigeser Straße sowie der Heiligenhauser Straße. In Heiligenhaus überprüften die Einsatzkräfte eine Shisha-Bar an der Hauptstraße. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort.
In einer ersten Bilanz zeigen sich Polizei und Behörden zufrieden mit der Razzia: In den acht überprüften Objekten kontrollierten die Beamten insgesamt 80 Personen.
Der Zoll stellte insgesamt rund 60 Kilogramm unversteuerten Shisha-Tabak in einigen Hundert Shisha-Tabak-Dosen sicher - rund 30 Kilogramm davon alleine in der kontrollierten Bar in Heiligenhaus. Die Verstöße gegen das Tabaksteuergesetz werden nun mit Straf- und Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geahndet. Ferner stellten die Zöllner zwei Straftaten wegen illegaler Beschäftigung (Schwarzarbeit) sowie zwei Ordnungswidrigkeiten wegen arbeitsrechtlicher Meldeverstöße fest.
4.000 Euro Bargeld sichergestellt
Außerdem gab es fast 50 Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz. Das wird nun mit einer Ordnungswidrigkeiten-Anzeige geahndet. Auch Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz gab es in der Bar an der Heiligenhauser Straße: Hier wurden nach Mitternacht noch minderjährige Personen angetroffen. Zudem stellte die Stadt Velbert fest, dass eine Shisha-Bar trotz fehlender Gaststättenkonzession Alkohol an ihre Gäste ausschenkte.
Bei Kontrollen in Vereinsräumlichkeiten an der Friedrichstraße in Velbert verdichteten sich für die Beamten die Hinweise auf die Existenz einer illegalen „Zockerhöhle“. Hier trafen die Einsatzkräfte dann auf 15 Personen. Gegen sie besteht der Verdacht des illegalen Glücksspiels. Die Polizei leitete hier nicht nur Strafverfahren ein, sondern stellte insgesamt auch rund 4.000 Euro Bargeld sicher.
Sichergestellt wurden im Rahmen des gemeinsamen Einsatzes auch gleich neun illegale Glücksspiel- bzw. Wettautomaten. Weitere Geräte wurden versiegelt, weil ihre Zulassung abgelaufen war. Ferner stellte die Bauaufsicht der Stadt Velbert in einer Shisha-Bar nicht zugelassene bauliche Veränderungen fest, welche zu einer Ordnungswidrigkeiten-Anzeige gegen den Inhaber führten.
Polizei will Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken
Die bei dem Einsatz gewonnenen Erkenntnisse werden nun weiter zusammengetragen und dienen der Polizei dabei, die bisher erkannten kriminellen Strukturen in und rund um die überprüften Orte weiter zu untersuchen.
Ein weiteres Ziel - insbesondere der Polizei - war es, durch erhöhte Polizeipräsenz in den Shisha-Bars und deren Umfeld das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken. Die Polizei wird daher auch in Zukunft im Rahmen der „Null-Toleranz-Strategie“ weiterhin gegen Clan-Kriminalität vorgehen - auch im Rahmen gemeinsamer Einsätze mit ordnungsbehördlichen Partnern. (red)