Gladbeck. . Die Stadt führte gemeinsam mit der Polizei am späten Freitagabend Razzien im Stadtgebiet durch. Überprüft wurden Cafés und Shisha-Bars.
Mit einem Großaufgebot überprüften Polizei und Stadt Gladbeck am späten Freitagabend sechs Café-Treffpunkte und Shisha-Bars im Stadtgebiet. Die Stadt hatte die Unterstützung der Polizei für eine solche Aktion angefordert, da es vermehrt Beschwerden von Anwohnern im Umfeld der Einrichtungen, vor allem von Café-Wettbüros, gibt. Der Polizei ging es auch darum, Strukturen krimineller Banden, Stichwort Clan-Kriminalität, zu erfassen.
Hochmotorisierte Fahrzeuge und Insassen überprüft
20 städtische Mitarbeiter waren mit vor Ort, darunter vom Kommunalen Ordnungsdienst, der Ausländerbehörde, Gewerbe- und Ordnungsamt und auch Bauordnungsamt. Baurat Dr. Kreuzer machte sich persönlich ein Bild von der Aktion. Auch Steuerfahnder und der Zoll waren dabei. Es ging um Verstöße gegen das Steuer- und Ordnungsrecht, aber auch um die Einhaltung des Jugendschutzes, Nichtraucherschutzes, Betäubungsmittelgesetzes. Begleitet wurden sie von rund 150 Polizeibeamten, zeitgleich wurden jeweils drei unterschiedliche Standorte ins Visier genommen.
Überprüft wurden laut Bericht der Polizei 90 Personen und 20 Fahrzeuge.16 ordnungsbehördliche und drei verkehrsrechtliche Verstöße wurden festgestellt, sechs illegale Geldspielautomaten sichergestellt und abtransportiert. Neben den in Shisha Bars angetroffenen Personen, kontrollierten speziell ausgebildete Polizeibeamte zielgerichtet auch hochmotorisierte Fahrzeuge und deren Insassen im Umfeld der Objekte.
Zwei Café-Treffpunkte an der Landstraße in Butendorf und eine Gaststätte dieser Art an der Feldhauser Straße waren zunächst Ziel der Aktion Freitagnacht. Die Stadtverwaltung hat diese Einrichtungen seit längerem im Blick, führt auch selbst immer mal wieder Kontrollen durch. Das Großaufgebot an dem Abend machte aber noch mal einen ganz anderen Eindruck. „Die Besucher wurden deutlich überrascht und auch genervt“, sagt Christiane Schmidt vom Stadtpresseamt, die die Aktion begleitete.
Fehlende Fluchtwege, defekte Kanalisation, nicht angemeldete Spielautomaten
Die Betreiber der Cafés dürften andere Probleme bekommen. Bei den Kontrollen wurden fehlende oder versperrte Fluchtwege und fehlende Feuerlöscher festgestellt, und in einem Keller eine Vielzahl gelagerter Gasflaschen entdeckt. Offensichtliche Probleme mit der Kanalisation gab es ebenfalls in einer Einrichtung, der Keller war von Fäkalien überschwemmt.
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Dazu kamen Spielautomaten, die nicht gemeldet waren und in einem Fall auch ein Wettterminal für Fußballwetten, für das der Betreiber keine Erlaubnis hatte. Aus Sicht der Stadt hat die Aktion sich gelohnt. Es wird nicht die letzte gewesen sein.
Zweite Razzia innerhalb weniger Wochen im Stadtgebiet
Für die Polizei war es die zweite Razzia dieser Art in Gladbeck innerhalb weniger Wochen im Zusammenhang mit Clan-Kriminalität. Am 12. Januar waren im Rahmen einer revierweiten Aktion zig Treffpunkte durchsucht worden, diesmal fanden die Kontrollen nur in Gladbeck statt. „Objekte wie Shisha-Bars und Wettbüros dienen solchen Clans oftmals als Rückzugsraum. Im Kampf gegen die Organisierte- sowie der Banden- und Clankriminalität wurden erneut Erkenntnisse gewonnen, die nunmehr ausgewertet werden müssen“, so Polizeisprecher Michael Franz.