Langenberg. . Nachdem ihm in Langenberg nur Ablehnung entgegenschlug, will Günter Vollmer nun in Neviges leerstehende Ladenlokale mit Kunst „aufhübschen“.

In Langenberg hat er sich eine blutige Nase geholt. Dabei hat er schon einmal bewiesen, dass seine Idee, leerstehende Ladenlokale durch Kunst für neue Mieter attraktiver zu machen, durchaus funktionieren kann: 2015 eröffnete Günter Vollmer im ehemaligen Autohaus an der Bonsfelder Straße seine „Künstlerkolonie Bonsfeld“. Nur ein halbes Jahr später fand sich ein Käufer für die Räume. Und Vollmer, der das Ladenlokal quasi über Nacht räumen musste, war sich damals sicher, in Kürze neue Räume zu finden. Was sich als Irrtum erweisen sollte. Nach über einem Jahr vergeblicher Suche will er seiner Heimat Langenberg nun den Rücken kehren. Tief enttäuscht von zahllosen Absagen, will er sein Glück jetzt in Neviges versuchen.

Brief auch an die „50 Nevigeser“

„Mein Herz blutet jedesmal, wenn die Presse über das Problem Leerstände berichtet“, schrieb Vollmer an Thomas Bellers und Helmut Wulfhorst, die beiden Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Neviges und es von Kaufleuten gegründeten Vereins „50 Nevigeser“. Aus der Zeitung hatte der Bonsfelder zuvor erfahren, dass – ähnlich wie in Langenberg – auch in Neviges zahlreiche Ladenlokale, zum Teil in bester Innenstadtlage, seit längerer Zeit leerstehen.

„Zumindest der optische Eindruck dieses ‘Notstandes’ könnte mit meiner Vision für alle Beteiligten vorteilhaft verbessert werden“, schlug Vollmer in seinem Brief vor. Und bat die Vorsitzenden: „Würden Sie bitte mit den Kontakten der Werbegemeinschaft und ihres neuen Vereins bei der Realisierung meiner Vision unterstützend mitwirken?“

Werbegemeinschaft signalisiert Gesprächsbereitschaft

Ein Ansinnen, dem man in Neviges zumindest nicht von vornherein die Tür vor der Nase zuschlägt. Das jedenfalls ergab eine Nachfrage der Langenberger WAZ bei der Werbegemeinschaft Neviges. „Herr Vollmer sollte einfach mal vorbeikommen und ein bisschen Zeit mitbringen“, signalisierte Vorsitzender Thomas Bellers durchaus Gesprächsbereitschaft.

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Was kaum verwundert: Hatte der Inhaber der Schwanen-Apotheke doch vor einiger Zeit selbst einmal auf das Konzept „Kunst statt Leerstand“ gesetzt: Über fast fünf Monate hatte er in einem 200 Quadratmeter großen, seit längerem leerstehenden Schlecker-Markt Ausstellungen organisiert. Sogar zwei Vernissagen fanden dort statt.

Ein bisschen Hoffnung setzt er noch in Langenberg

So gesehen könnte der Vorschlag Vollmers, die Läden vorübergehend gegen Zahlung der Betriebskosten Künstlern als Galerie zur Verfügung zu stellen, wobei eine kurzfristige Räumung stets garantiert werde, in Neviges tatsächlich auf fruchtbaren Boden fallen.

Nach wie vor hat Vollmer aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, in Langenberg vielleicht doch noch ein leerstehendes Ladenlokal als Galerie nutzen zu können – wenigstens vorübergehend. Wer Kontakt zu dem Bonsfelder Kunstmaler aufnehmen möchte, kann das entweder unter 0 20 52/ 39 30 oder per E-Mail (guentersigmund.vollmer@freenet.de). Mehr infos hier.