Wülfrath/Kreis Mettmann. . Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin wird kräftig gefördert. Programm „WeGebAU“ entlastet auch Arbeitgeber. 900.000 Euro stehen bereit.
- Unternehmen ermöglichen geringqualifizierten Beschäftigten einen ordentlichen Berufsabschluss
- Agentur für Arbeit hilft mit dem Förderprogramm „WeGebAU“ Arbeitgebern und Arbeitnehmern
- Auf diesem Weg werden auch Fachkäfte gesichert: Neun von zehn Förderfällen betreffen die Altenpflege
Dreimal hat Stefanie Würfel angefangen, drei Mal hat sie abgebrochen. Doch jetzt, im vierten Anlauf, da nimmt die 31-jährige Pflegehelferin ganz offensichtlich erfolgreich Kurs auf den vollwertigen Berufsabschluss einer examinierten Altenpflegerin. Denn Würfel ist die alten finanziellen Sorgen los. Sie und ihr Arbeitgeber, die Bergische Diakonie Aprath, haben jetzt die Arbeitsagentur an ihrer Seite.
Genauer gesagt deren Förderprogramm „WeGebAU“ (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Arbeitnehmer in Unternehmen). Denn es ist eben nicht so, dass die Agentur für Arbeit einzig und allein für arbeitslose Menschen da ist. Vielmehr können Unternehmen mit ihrer Hilfe auch ihren geringqualifizierten Beschäftigten einen Berufsabschluss ermöglichen und so ihren Fachkräftebedarf sichern.
„Am Geld scheitert es nie“
„Am Geld scheitert das nie“, verspricht Marcus Kowalczyk, „wenn, liegt’s eher an der innerbetrieblichen Organisation.“ So seien viele Unternehmen skeptisch, sich auf die erforderliche Freistellung ihres Mitarbeiters einzulassen. Die Agentur für Arbeit, so der Vorsitzende der Geschäftsführung im Kreis Mettmann, stemme sogar den größten Teil der Kosten. Das seien im Fall der Altenpflege rund 40 000 Euro. „Wir fördern sehr intensiv Abschlüsse und Vollausbildung.“ Eine abgeschlossene Berufsausbildung sei nun einmal das beste Mittel gegen Arbeitslosigkeit.
Schon ein älteres Programm
Das Programm „WeGebAU“ ist in 2006 – zunächst für Arbeitnehmer ab 45 Jahren – aufgelegt und später ausgeweitet worden. Laut Kowalczyk gibt es zwei Grundvoraussetzungen. Der Arbeitnehmer dürfe noch nicht alle Abschlüsse haben, zudem müsse eine gewisse Betriebsgröße gegeben sein. Gefördert werden z. B. Köche, Fahrlehrer, Berufskraftfahrer und Sport- und Fitnesskaufleute – also querbeet durch die berufliche Vielfalt.
Es ist noch Luft nach oben
Allerdings: „Etwa neun von zehn unserer Förderfälle entfallen auf den Bereich der Altenpflege und hier ist auch noch Luft nach oben. Wer sich für eine Ausbildung oder Arbeit in Pflegeberufen interessiert, sollte nicht zögern und uns ansprechen“, appelliert der Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.
Kosten der Weiterbildung übernehmen
Diese kann im Rahmen des Förderprogramms die Kosten für eine Weiterbildung übernehmen. Neben den Lehrgangskosten, Prüfungsgebühren und Fahrtkosten kann den Arbeitgebern auch ein Zuschuss zum Arbeitsentgelt als Ausgleich für den Ausfall während der Qualifizierung gewährt werden. Ähnliche Möglichkeiten gibt es auch bei einer Neueinstellung. In diesem Jahr stehen hier im Kreis rund 900 000 Euro zur Verfügung.
Stefan Konzak unterstützt die Betriebe und Beschäftigten bei der Umsetzung von geplanten Qualifizierungen: 02051/910130.