Kreis Mettmann. . „Die meisten, die wollen“, sagt Martina Würker. Die Geschäftsführerin von „ME-aktiv“ will vermeiden, dass sich Jugendarbeitslosigkeit überhaupt erst einmal verfestigt.

Marcus Kowalczyk und Martina Würker haben sich erklärtermaßen einem gemeinsamen wichtigen Ziel verschrieben. Der Chef der Arbeitsagentur Mettmann und die Geschäftsführerin des Jobcenters „ME-aktiv“ wollen die Jugendarbeitslosigkeit senken. So hat Würker aktuell unter dem Motto „Aktiv durchstarten: Jugendliche suchen Arbeitgeber“ auch ganz klar ihre „Kundengruppe der unter 25-Jährigen“ im Blick.

„Junge Leute sind immer ein Thema für uns“, bekräftigt sie und berichtet, dass kreisweit rund 4800 Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Leistungen vom Jobcenter erhalten. Weil sie zu einer so genannten Bedarfsgemeinschaft gehören oder selbst eine solche sind. Die meisten gingen noch in die Schule, knapp 800 seien jedoch arbeitslos gemeldet. Von ihnen habe wiederum der Großteil noch keine Berufsausbildung; nur 170 hätten bereits eine abgeschlossen und seien jetzt auf Jobsuche.

„Die meisten, die wollen“, betont die Jobcenter-Chefin und unterstreicht die Notwendigkeit, „zu vermeiden, dass sich Jugendarbeitslosigkeit verfestigt“, sowie ferner alles dafür zu tun, „damit Jugendliche nicht rumhängen müssen“. Zum Beispiel zwischen Schulabschluss und Ausbildungsbeginn.

Auf der Suche ist – wieder einmal – Florian Roggenbuck. Der 21-Jährige hat Hotelfachmann gelernt. Ein Betrieb wurde geschlossen, in einem anderen kam nach der Probezeit das Aus. Ohne Angabe von Gründen. Seit November ist Roggenbuck arbeitslos. Gerne würde er am Empfang arbeiten. Nachtschichten? „Kein Problem.“ Er sei flexibel, habe gute Ideen, füge sich schnell in ein Team ein. Und macht jetzt den Führerschein, um seinen Aktionsradius zu erweitern. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass das was wird“, sagt Martina Würker. Es sei wichtig, Wünsche und Ziele zu haben. Doch bei einem breiten Spektrum an Aufgaben wie im Hotel- und Gastronomiebereich, „sollte man sich nicht nur auf eines konzentrieren, sondern auch links und rechts des Weges gucken“.

Dabei helfen, Hürden zu nehmen

Der gleichaltrige Philipp Skala hat am Berufskolleg das Fachabi absolviert und macht aktuell eine Weiterbildung in Sachen Buchführung und EDV. Eigentlich will er Büro- oder Industriekaufmann werden, hat 30 Bewerbungen geschrieben, ist daraufhin zwei mal eingeladen worden: „Meine bisherigen Vorstellungsgespräche sind vermutlich an meiner zurückhaltenden Art gescheitert“, meint er. „Er muss lockerer werden“, bestätigt Würker, „Wir helfen ihm, diese Hürden zu nehmen, bereiten ihn besser vor und sehen zu, dass er bei Bewerbungen mehr hervorsticht.“ Ein Handicap sei allerdings, dass Skala unter den Top-Ten der Ausbildungsberufe suche. Man sollte sich tunlichst nicht in etwas hineinbewegen, wo der Markt eng sei.

Martina Würker appelliert an die Arbeitgeber „individuell“ hinzuschauen und einem Bewerber „einfach mal die Chance zu geben, sich zu zeigen und zu präsentieren“ (Ansprechpartnerin ist Martha Ogorka, 02104/14163117).