Kreis Mettmann. Die Rettungsdienstschule in Mettmann ist jetzt staatlich anerkannt. Bislang gab es hier vor allem Fortbildungen. Ab 2017 bildet sie zum Notfallsanitäter aus.
Sei es vier Uhr morgens oder elf Uhr abends, egal ob Autounfall, Verbrennung oder Vergiftung: In jedem Fall rücken rund um die Uhr, sieben Tage die Woche Notfallsanitäter aus, um Verletzte zu versorgen und Leben zu retten.
Eine gute Aus- und Weiterbildung ist die Basis, um mit den vielfältigen Herausforderungen dieses Berufes fertig zu werden. Im Januar gründete der Kreis Mettmann daher unter dem Dach der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe eine Rettungsdienstschule. Diese wurde nun offiziell staatlich anerkannt.
Für die neue Schule hatte die Bildungsakademie, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Kreises, ihre Raumkapazitäten deutlich erweitert und mit modernen Unterrichtsmaterialien ausgestattet.
Bislang konnten Fachkräfte aus den zehn kreisangehörigen Städten in der Schule an so genannten Pflichtfortbildungen teilnehmen. Wer in der Notfallrettung und im Krankentransport arbeitet, muss jedes Jahr 30 Stunden in seine Fortbildung investieren, um auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Ziel der Seminare ist es also, die Qualifikation und Handlungskompetenzen zu vertiefen und zu festigen.
Das haben seit Jahresbeginn an der neuen Schule in Mettmann bereits 240 Rettungsdienstmitarbeiter aus dem Kreisgebiet und 80 Mitarbeiter aus der Landeshauptstadt getan. In den Seminaren werden aktuelle Erkenntnisse aus der notfallmedizinischen Behandlung und Forschung erörtert und intensiv trainiert.
Mit der nun erfolgten staatlichen Anerkennung werden zusätzliche Fort- und Weiterbildungen, Ausbildungsgänge für Rettungsdiensthelfer, berufspraktische Ausbilderqualifikationen und die Nachqualifizierung von Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern angeboten. Ab 2017 wird an der Bildungsakademie auch die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter möglich sein.
Dr. Arne Köster, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Mettmann, sieht viele Vorteile in der Gründung: „Lehrinhalte und Standards im Rettungsdienst im Kreisgebiet lassen sich so vollständig aufeinander abstimmen und tragen zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung für Notfallpatienten bei.“
Lange Jahre hatte das Klinikum Niederberg die Aus- und Weiterbildung der Rettungsassistenten übernommen, stellte seine Tätigkeit aber im Herbst 2013 ein. Notgedrungen hatte damals die Feuerwehr Velbert eine eigene Rettungsdienstschule in der Hauptwache gegründet. Diese schloss aber bereits Ende 2014 ihre Pforten wieder. „Wir haben mehr Geld reingesteckt als durch Gebühren eingenommen“, benennt Markus Lenatz, Leiter der Feuerwehr Velbert, den Grund der Schließung.