Velbert. Dienstags herrscht auf dem Rathausplatz zur Zeit gähnende Leere. Das liegt vor allem an der Jahreszeit, sagt die Marktgilde.

  • Nur acht bis zehn Marktstände verlieren sich momentan auf dem Dienstagsmarkt am Rathaus
  • Auch die Stadt ist mit der Frequentierung durch Kunden und Händler unzufrieden
  • Die Deutsche Marktgilde macht die Witterung verantwortlich, sieht aber auch strukturelle Probleme

Kaum Stände und kaum Kunden: Ein trauriges Bild bietet der Velberter Markt in den letzten Wochen, vor allem dienstags ist kaum etwas los. Das liege vor allem an der Jahreszeit, aber es gebe auch strukturelle Probleme, erklärt dazu die Deutsche Marktgilde, die die Märkte auf dem Rathausplatz betreibt.

„Hier sind heute mehr Stände als Kunden“, brachte es am vergangenen Dienstag ein Händler auf den Punkt. Und dabei standen nur zehn Händler verloren auf dem großen Rathausplatz. Am Dienstag davor waren es noch weniger. Angesichts der Parkplatzsituation in der Innenstadt fragen sich manche Bürger, ob es sich für diesen kleinen Markt lohnt, den gesamten Parkplatz abzusperren.

Parkplätze fehlen

„Wir haben tatsächlich ein Problem mit dem Dienstagsmarkt,“ sagt Olaf Knauer vom Stadtmarketing. Es habe deswegen auch schon Gespräche mit der Deutschen Marktgilde gegeben. Die Stadt sei auch nicht zufrieden mit der Frequentierung.

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Das ist die Markgilde auch nicht. „Die schlechte Frequentierung liegt an der Jahreszeit und am Wetter“, sagt Friedrich Holzbauer von der Gilde. „Die Blumenhändler kommen im Frühjahr wieder, dann gibt das schon ein ganz anderes Bild auf dem Platz“, fügt Michael Hagel, Marktleiter in Velbert hinzu. Auch die heimischen Gemüsebauern kehrten dann zurück

Marktgilde kritisiert häufige Standortwechsel

Doch das allein ist es nicht. Die Marktgilde bemängelt die häufigen Standortwechsel des Marktes. Der Rathausplatz sei nicht ideal, es fehle an Atmosphäre und ausreichenden Parkmöglichkeiten. Der Offersplatz sei, wenn er fertig saniert ist, die bessere Alternative. Der Platz sei abgeschlossen und biete eine schönere Umgebung.

Aber es gibt auch strukturelle Probleme. Mehr Frauen als früher seien heute berufstätig, da passten die Marktzeiten oft nicht und immer mehr Handel, auch an Lebensmitteln, würde über das Internet abgewickelt, sagt Friedrich Holzbauer. Man könnte auch einmal über einen Nachmittagsmarkt nachdenken. Ansonsten versuche die Marktgilde, auch neue Händler zu gewinnen, die vor allem regionale Ware anbieten oder aber Spezialitäten wie selbstgemachte Marmeladen.

Unterlegene Bewerber

Heftige Kritik am Markt üben auch Hans Lothar Albert und Gerd Wieschermann. Die beiden waren der Marktgilde bei der Bewerbung um die Märkte unterlegen. „Der Markt leidet ohne Ende. Wenn die Kundschaft nicht glücklich ist, sind es die Händler auch nicht“, sagt Wieschermann. Bei der Ausschreibung sei vorgegeben gewesen, dass in der Regel 14 Händler anwesend sein sollten. Dies sei in den letzten Wochen nicht der Fall gewesen. Und Aktivitäten zur Attraktivitätssteigerung habe man auch nicht registriert. Hier müsse die Stadt aktiv werden.