Velbert. . Gutachter hat Wochenmarkt unter die Lupe genommen, hat Kunden und Händler befragt. Umzug auf den Offersplatz und Tausch der Tage vorgeschlagen.
Der Wochenmarkt in Velbert-Mitte soll vom Rathausvorplatz auf den Platz am Offers umziehen, sobald dieser dann mal umgestaltet ist. Zweitens soll er langfristig statt wie bislang freitags am Samstag abgehalten werden, dem „generell in der Region nach wie vor“ besucher- und umsatzstärksten Veranstaltungstag. Im Gegenzug könnte der Markttag in Langenberg auf den Freitag vorverlegt werden.
Das sind zwei Kernaussagen bzw. Vorschläge des Gutachtens sowie Konzeptes von dem Büro „SPE Standort- und Projektentwicklung“ (Gelsenkirchen), das im Auftrag der Stadt unter der Überschrift „Qualitätsoffensive für den Wochenmarkt“ vor einigen Monaten u. a. Kunden- und Händlerbefragungen durchgeführt hat. Man müsse sich „über ein Mehr an Qualität abgrenzen“, lautet das Rezept.
Betreiber soll nicht Beschicker sein
Wie Sebastian Kocyan auf WAZ-Anfrage weiter berichtete, soll es „vor allem ein klassischer Wochenmarkt“ bleiben und das Frischprodukte-Angebot der Innenstadt ergänzen. „Also kein fünftklassiger Klamottenmarkt.“ Empfohlen, so der stv. Leiter der Wirtschaftsförderung weiter, werde ein „Grundangebot“ mit Gemüse, Obst, Käse, Molkerei, Fleisch, Wurst, Brot, Blumen etc., des Weiteren regionale Erzeuger, Selbsterzeuger und Bioprodukte. Prinzipiell müsse der Markt im Kern ein Ort für Einkauf bleiben, rät der Gutachter, und dürfe nicht zu einem Freizeitmarkt werden. Mit saisonalen Themen – etwa Spargel, Kürbis, Grillsaison und Erntedank – könne man Aufmerksamkeit bei neuen Kundengruppen wecken und gleichzeitig die Stammkunden binden.
Der Markt am Rathaus hadert SPE zufolge mit zwei wesentlichen Handikaps: Die Umsätze sinken und die Besucherzahlen schwinden. „In der Woche bleiben die Berufstätigen fern“, heißt es, „die Kunden sind stark überaltert.“ An den Dienstagen erziele ein Großteil der Händler „kaum noch nennenswerte Umsätze“. Oft kämen sie lediglich noch aus Treue zu ihren Stammkunden – oder weil sie sich vertraglich für den Dienstag hätten mitverpflichten müssen.
Das Büro rät dazu, klare Anforderungen und Qualitätskriterien auch vertraglich zu fixieren; und es regt Kocyan zufolge darüber hinaus an, zu überlegen, alle vier Standorte in einem Paket auszuschreiben, damit das Ganze für den Betreiber wirtschaftlich tragfähiger werde. Der sollte übrigens neutral und ein Externer sein, aber nicht zugleich auch Beschicker.
Die eigens zum Thema Markt gebildete interfraktionelle Arbeitsgruppe wird sich in Kürze eingehend mit den Befunden und Vorschlägen des Gutachterbüros sowie mit den Kriterien für die Vergabe der Märkte für die Zeit ab April kommenden Jahres beschäftigen.