Witten/Bochum/Sprockhövel. . Die Bochumer Staatsanwaltschaft fordert für drei mutmaßliche Autohehler aus Witten und Bochum teils mehrjährige Haftstrafen. Sie sollen mit den Einzelteilen gestohlener Autos Geld gemacht haben. Der Gesamtwert der gestohlenen Autos beläuft sich auf fast 190.000 Euro.

Ein zäher, monatelanger Prozess um drei mutmaßliche Autohehler aus Witten und Bochum neigt sich dem Ende zu: Die Staatsanwaltschaft forderte nun vor dem Bochumer Landgericht für das Trio teils mehrjährige Haftstrafen. Sie sollen gestohlene Autos gekauft, ausgeschlachtet und für viel Geld weiterverkauft haben. Der Gesamtwert der Luxuskarossen: fast 190.000 Euro.

Ein 41-jähriger Wittener soll eine Halle in Sprockhövel gemietet und dort mindestens fünf Autos mit dem zweiten Wittener (49) auseinandergeschraubt haben. Später wurden die Teile an gutgläubige Kunden übers Internet verhökert. Den Vertrieb hatten drei weitere Komplizen übernommen, die bereits zu jeweils mehr als zwei Jahren Haft verurteilt worden waren. Die Schrauber aus Witten räumten die wesentlichen Vorwürfe ein. Die Staatsanwältin fordert für den 41-Jährigen zwei Jahre auf Bewährung, für den 49-Jährigen zwei Jahre und neun Monate Haft. Er ist mehrfach vorbestraft. Die Männer hatten nach eigenen Angaben jeweils 250 Euro fürs Zerlegen der Pkw bekommen.

Bochumer gilt als Kopf der Bande

Als Kopf der Bande gilt ein Bochumer (36). Ihm drohen vier Jahre und sechs Monate Haft. Er soll zwölf Autos von einer osteuropäischen Bande erworben haben, darunter ein Audi und ein BMW, die in Witten entwendet wurden. Fahrzeuge, die dann zum Teil von seinen Kollegen aus Witten demontiert wurden. Er bestreitet die Taten. Die Staatsanwaltschaft hält ihn aufgrund von Zeugenaussagen für überführt.

Die Bande flog auf, als Fahnder nach einem anonymen Tipp die Halle in Sprockhövel stürmten. Dabei entdeckten sie Kennzeichen der gestohlenen Autos, die teils in Tanks versteckt waren. Zudem stachen den Beamten Einzelteile der Karossen ins Auge: Kotflügel, Motorabdeckungen, Auspuffanlagen, Radios. Die Einzelteile fahren jetzt zum Großteil in anderen Autos durch Deutschlands Straßen.