Sprockhövel. Arbeiten ist für Asylbewerber kein Selbstverständnis. Doch in Sprockhövel gibt es eine Initiative, Freiwilligen diese Möglichkeit zu geben.
Arbeiten ist für Asylbewerber kein Selbstverständnis. Oft dauert es sehr lange, bis Anträge auf Asyl entschieden werden. Diese Zeit ist Wartezeit. In Sprockhövel gibt es jetzt eine Initiative, die es den Geflüchteten ermöglichen will, diese Wartephase mit einem sinnvollen Arbeitsangebot zu überbrücken. Was sagen Bürgerinnen und Bürger dazu?
„Arbeit schenkt Selbstwertgefühl“
Die CDU-Fraktion hat zu diesem Thema ein Zeichen gesetzt und einen Antrag an den Rat der Stadt gestellt, der allen Geflüchteten, die arbeiten wollen, das auch ermöglichen soll. „Arbeit schenkt Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, Lebenszeiten der Geflüchteten erhalten neue Inhalte, die besten Voraussetzungen für Integration“, sind die Sprockhöveler Christdemokraten überzeugt.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Nach § 5 Asylbewerberleistungsgesetz soll die Verwaltung der Stadt prüfen, ob ein rechtlicher Rahmen den Arbeitseinsatz der Geflüchteten in Sprockhövel ermöglicht. „Viele unserer schutzbedürftigen Neubürger und Neubürgerinnen würden gerne für die Gemeinschaft etwas leisten“, sind CDU-Fraktionschef Christan Waschke und der sachkundige Bürger Lars König überzeugt. Der Antrag soll im Ausschusses für Soziales, Gesundheitsförderung, Integration und Teilhabe am Donnerstag, 6. Juni, vorgestellt werden (17.30 Uhr).
Lesen Sie auch:
- Sprockhövel: Was Nachbarn zur neuen Flüchtlingsunterkunft Marklinghausen sagen
- Sprockhövel: Dieses Geschenk begeistert alle Kinder
- Neue schwere Vorwürfe: Skandal-Lehrer aus Sprockhövel muss vor Gericht
- Wutanfall vor Gericht: Tankestellenräuber muss ins Gefängnis
- Sprockhöveler räumen ihre Keller leer - hier sind die Fotos
Auf der Straße stößt diese Initiative auf ungeteiltes Echo. „Ich glaube, dass viele der Flüchtlinge, die sich hier in Sicherheit fühlen können, der Gesellschaft gerne etwas zurückgeben wollen“, ist Lothar Jakowlew sicher. „Wer zum Nichtstun verdammt ist, kommt irgenwann bestimmt auf schlechte Gedanken oder wird sogar krank“, meint Isolde Marx. „Es würde bestimmt die Akzeptanz der Flüchtlinge in Deutschland verbessern“, sagt Hans-Helmuth Rademacher. Und das sei vielleicht sogar ein Beitrag zur Eindämmung rechtspopulistischer Meinungsmache.