Sprockhövel. Die Feuerwehr Obersprockhövel braucht einen neuen Standort. Der alte hat ausgedient. Die Einigung mit der Stadt scheint aktuell nicht möglich.
Die Freiwillige Feuerwehr Sprockhövel sorgt für die Sicherheit eines sehr großflächigen Stadtgebietes. Da müssen die Standorte gut gewählt sein und auch der technische Stand modernen Anforderungen genügen. Das Feuerwehrhaus der Löschgruppe in Obersprockhövel an der Löhener Straße 36a steht bereits seit Jahren im Urteil, diesen Anforderungen nicht mehr zu genügen. Ein Neubau soll her, aber um einen geeigneten Standort hat sich eine Kontroverse entzündet.
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Suche der Feuerwehr dauert schon Jahre
Schon vor Jahren war Ausschau gehalten worden, wo eine adäquate Niederlassung für die Löschgruppe zu finden sei. Erster Vorschlag war der Acker an der Straßenkreuzung Wuppertaler Straße/Otto-Brenner-Straße, von hier, so die Überzeugung konnten die Obersprockhöveler Kameradinnen und Kameraden gut und schnell alle potenziellen Brandorte im Stadtteil erreichen. Dann im August 2022 ein neuer Vorschlag: Löhener Straße neben dem Gebäude Löhener Straße 7. Wichtiges Argument war seinerzeit der Brandschutzbedarfsplan, doch für das entsprechende Grundstück waren die Verhandlungen der Stadt mit dem Eigentümer bisher erfolglos..
Nun zuletzt noch ein dritter möglicher Standort: die Stadt hat ein Grundstück an der Wuppertaler Straße gegenüber Hausnummer 110 gekauft. Eine nähere Untersuchung hat ergeben, dass dieses wichtige Vorteile gegenüber dem derzeitigen Standort hat: „Wir haben aus den Ergebnissen dieser Untersuchung erfahren, dass das Stadtgebiet von der Wuppertaler Straße, aber auch von den anderen in Rede stehenden neuen Standorten aus, besser erreichbar sein soll“, sagt Sprockhövels Feuerwehrchef Christian Zittlau. Da gehe es um Minuten.
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Gegenwind gegen Vorschlag
Im Ausschuss für öffentliche Sicherheit gab es jedoch spürbar Gegenwind gegen dieses Votum. SPD-Ratsherr und Feuerwehrmann Markus Gronemeyer und Stadtbrandinspektor Frank Welling argumentierten, dass Wuppertaler-110-Grundstück sei wegen der Hanglage, der Beleuchtung, der dortigen Bushaltestelle und der nahe gelegenen Wohnbebauung nicht geeignet. Feuerwehr-Chef Zittlau: „Feuerwehrstandorte sind für die Nachbarschaft immer eine Herausforderung und wir wollen keine Konflikte.“ Betrieb sei quasi rund um die Uhr möglich, und wenn keine Einsätze gestartet werden, gebe es Vor- und Nacharbeiten zur schnellstmöglichen Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, Schulungsbetrieb und Freizeitaktivitäten, durchaus auch mit der Wurst vom Grill.
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Fest steht allein, dass ein Ausbau der langjährigen Standorts Löhener Straße 36 nicht möglich ist. „Garagen, Umkleiden, Sozialräume und auch die An- und Abfahrten sind nicht akzeptabel“, urteilt Zittlau. Der Umzug müsse auf jeden Fall kommen. Schwierig wird die Einigung auch, weil sich unterschiedliche Zuständigkeiten gegenüberstehen: „Da ist die Zentrale Gebäudebwirtschaftung (ZGS), die für das Bauen der Imobilie die Verantwortung trägt und gerne auf ein städtischen Grundstück zugreifen würde“, sagt der Feuerwehrchef. Dann ist aber auch besagter Ausschuss bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen, der für Feuerwehr und Sicherheit ist.
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Zittlau erklärt, die Feuerwehr sei zunächst einmal sehr froh, dass es einen Neubau in Obersprockhövel überhaupt geben wird. „Die Frage, wo sie stehen soll, sollte im Konsens entschieden werden. Auf keinen Fall möchten wir Konflikte mit der Bürgerinnen und Bürgern“, versichtert er. In fachlicher Sicht ist Christian Zittlau überzeugt, die Feuerwehr könne mit allen vorgeschlagenen Standorten leben, „sie sind alle taktisch sinnvoll.“ Nur zügig sollte die Entscheidung nun getroffen werden.