Sprockhövel. Immobilien in Sprockhövel sind selten mondän, aber ländlich geprägt. Ein Anwesen steht für eine Million zum Verkauf, ein besonderes Projekt ruht.
Geschwungene Gesimse, Sprossenfenster und -türen, Wintergarten, darüber ein imposantes Mansardenwalmdach - feudal haben Industrielle in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gebaut. Während es in Nachbarstädten zahlreiche repräsentative Villen gibt, sieht der Immobilienmarkt in Sprockhövel in Sachen „besondere Immobilien“ doch etwas anders aus. Doch es gibt sie auch hier, die ungewöhnlichen Bauten und tolle Lagen.
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Nicht ganz preiswerte Immobilien hat durchaus auch Sprockhövel zu bieten: Ein Haus mit traumhaftem Ausblick ins Grüne in Schee steht bei Immobilienportalen für eine knappe Million Euro zum Verkauf. Dafür gibt es 279 Quadratmeter Wohnfläche auf neun Zimmern. Auch Gewerbe wird angeboten: 1,3 Millionen Euro für eine Produktionshalle mit Haus in Haßlinghausen. Und wer es ausgefallen und modern mag, findet vielleicht Gefallen am Designhaus in Haßlinghausen für knapp 670.000 Euro.
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Dass Sprockhövel aber eher nicht mit mondänen Villen aufwarten kann, liege an der unmittelbaren Nähe zum Ruhrgebiet, erläutert Maklerin Christiane Jürgens. Die Region sei doch eher ländlich geprägt. Fabrikantenvillen gebe es eher nicht so viele in Sprockhövel. Zu den wenigen Objekten, an denen der Zahn der Zeit nagte, bevor sie derzeit unter Berücksichtigung denkmalschutzrelevanter Aspekte saniert wurde, zählt die ehemalige Hausherr-Villa an der Wuppertaler Straße. Das Objekt mit dekadentem Charme war für knapp 450.000 Euro angeboten worden.
Auch Immobilienmakler Marc Domeratzki hat diese Erfahrungen. „Wenn hier einmal etwas ganz Besonderes angeboten wird, dann sind das eher landwirtschaftliche Anwesen, die teilweise auch schon luxuriös saniert worden sind“, scheint es hier eher der „Bergische Dreiklang“ aus schwarzem Schiefer, grün lackiertem Holzwerk und weißen Fenstern und Rahmen zu sein, die als „besonders“ gelten. Aber gerade diese Objekte seien sehr selten überhaupt auf dem Markt, weiß Christiane Jürgens, denn sie blieben normalerweise in Familienbesitz.
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In Sprockhövel gibt es durch die mit dem Bergbau verbundene Stadtgeschichte eher eine Siedlungsbebauung, typisch seien für die Region kleine Einfamilien- oder Doppelhäuser. Auch Hochhäuser wie in den Ballungszentren gebe es in Sprockhövel kaum, beschreiben die Makler den Immobilienmarkt vor Ort. Vor Jahren hat es einmal eine Kirche gegeben, die nach der Profanierung als Wohnimmobilie umgenutzt wurde, aber das sei nicht jedermanns Sache, so Christina Jürgens. Auch ein Architektenhaus mit einer besonderen Architektur sei schon mal auf dem Markt.
Ein andere Möglichkeit, „besonders“ zu wohnen, könnte auf dem Gelände der ehemaligen Zeche „Alte Haase“ entstehen. Im Umfeld des imposanten Wahrzeichens der Stadt, dem Malakowturm, gab es Pläne für einen Umbau zu Wohn- und Geschäftsräumen. Dem Bauantrag hatte der Rat vorbehaltlich der Zustimmung durch die Denkmalbehörde zugestimmt. Passiert ist seitdem nicht viel. Das Projekt sei auch nicht besonders vermarktet worden, wundern sich die Sprockhöveler Immobilienexperten. Möglicherweise sei die Wohnlage am Rande einer Industriebrache auch nicht so begehrt, vermutet sie.
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