Sprockhövel. Bänke laden zum Verweilen ein. Ehrenamtliche verschönern den Park mit seiner Bergbaugeschichte. Für Hundebesitzer gibt es Eimer mit Beutelspender
Ansehnlicher, gemütlicher und einladender soll der Malakowpark werden. Das hatte sich im vergangenen Jahr die Wirtschaftsförderung der Stadt überlegt und erst einmal die Sense anlegen lassen. Das Totholz wurde aus dem Park entfernt, die Wege aufgehübscht und vor allem: Bänke installiert. „Wir wollen den Park aus dem Dornröschenschlaf wecken“, betont Kämmerer Volker Hoven.
Exponate aus dem Bergbau
Denn viele Spaziergänger, Touristen und Anwohner, die ihre Hunde ausführen, sollen in Zukunft den Park mit seinen vielen Exponaten aus dem Bergbaubereich genießen können. Um das Ziel zu erreichen, musste viel getan werden. Die Stadt hatte im vergangenen Jahr beschlossen, an vielen Stellen die Attraktivität zu erhöhen, um auch den Touristen einiges zu bieten. Und was liegt da näher, als die Bergbauvergangenheit zu kultivieren und herauszustellen.
Exponate gibt es ja genügend in dem Park. Klaus Walterscheid, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, erinnerte noch einmal daran, wie schwierig es war, 1992/93 echte Arbeitswerkzeuge aus Sprockhöveler Vergangenheit zu beschaffen. Denn die Blütezeit des Bergbaus in der Stadt war ja längst Vergangenheit. Viele engagierte Menschen krempelten in den 1990er Jahren die Ärmel hoch, um Reste des Bergbaus zu bewahren, beziehungsweise der Nachwelt zu erhalten.
Ehrenamtliche räumen Stollen aus
Zum Beispiel musste der alte Stollen gesäubert werden. Darin befand sich eine Menge Unrat, erzählt Walterscheid. „Eine Firma hatte darin ihren ganzen Müll und Plastik abgelagert“, ergänzt Hoven. Nur dank der engagierten Hilfe von vielen Bergbaufreuden konnten die Aufräumarbeiten gelingen. Frei zugänglich ist der Stollen natürlich nicht, er ist mit einem Gitter versperrt. Daneben ist eine Tafel angebracht, die das „Mundloch des Wasserstollens“ erklärt. Ab und zu habe es schon einmal Führungen gegeben, die sind aber nicht an der Tagesordnung.
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Sehr aktiv war neben dem Heimat- und Geschichtsverein auch der Sprockhöveler Arbeitskreis des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier. Etwas ganz Besonderes hat sich die Stadt ausgedacht: Auf dem wuchtigen Bauwerk, dem mittlerweile verfüllten Faulturm, der zurzeit nicht betreten werden darf, sollen noch Bänke aufgestellt werden, so dass man den Park aus der Vogelperspektive genießen kann. Bänke gibt es schon jetzt nicht nur zum Ausruhen, sondern auch fürs Picknick. „Wir wollten für jede Generation etwas anbieten. Auf den beiden Bänken mit dem Tisch in der Mitte werden sich vor allem die jungen Leute wohlfühlen“, meint Bürgermeister Uli Winkelmann.
Beutelspender für Hundekot
Geschichte zum Anfassen
Wer sich mit der Bergbaugeschichte des Reviers befassen oder auch nostalgische Gefühle erleben möchte, sollte sich in den Malakowpark begeben, gegenüber der Zeche Alte Haase, Hattinger Straße 37. Da gibt es tatsächlich Heimatgeschichte zum Anfassen mit vielen Ausstellungsstücken, deren Bedeutung auf Tafeln erklärt wird.
Allerdings fristet das kleine Hinweisschild gegenüber der Zeche am Eingang des Parks ein kümmerliches Dasein. „Das müssen wir unbedingt ändern“, sagt Kämmerer Volker Hoven. Es muss ein großes, sichtbares Schild auf den Park hinweisen. Das steht noch auf dem Arbeitsprogramm in nächster Zeit.
Auch an Hunde und deren Besitzer wurde gedacht. Für sie werden Kästen aufgestellt, aus denen man Tütchen für die Hinterlassenschaften der Vierbeiner ziehen kann. Diese Tüten kann man nach Gebrauch in Behälter werfen, die dann ordnungsgemäß geleert werden. Was jetzt noch geschehen muss, um den Park ansehnlicher zu machen: Auf vielen Ausstellungsstücken wie Grubenwagen, Abteufkübel oder Senklader hat sich in den vergangenen Jahren eine Rostschicht gebildet. Auch die wollen die fleißigen ehrenamtlichen Helfer entfernen und die Exponate wieder auf Vordermann bringen.