Sprockhövel. Nach langem Gezerre erfolgte am Montag der Spatenstich für die Seniorenresidenz Hombergstraße in Sprockhövel. Was ältere Menschen erwarten können

Nach dem Abriss des alten Gehöftes an der Hombergstraße hat sich beim Projekt Seniorenresidenz in Sprockhövel einiges getan: Am Montagnachmittag gab es, auch als öffentliches Signal, einen Spatenstich von Investor, künftigem Betreiber und der Stadt. Im Sommer 2024 soll der Komplex bezugsfertig sein.

Für 80 Bewohner ausgelegt

Zur Erinnerung: Unter der Adresse der Seniorenresidenz Hombergstraße 17 sollen am Ende 80 Bewohnerinnen und Bewohner leben. Der zweigeschossige Baukörper ist mittlerweile gut zu erkennen. Im hinteren Gelände ist ein Wohngebäude mit 17 Wohneinheiten und einer Nebenanlage für Fahrradabstellplätze und Müllcontainer geplant. Vorgesehen sind darüber hinaus 35 Pkw-Stellplätze.

>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns

Dauerstationär und teilstationär

Die Pflegeeinrichtung ist als dauerstationäre und teilstationäre Pflege, das sind Kurzzeitpflegeplätze, vorgesehen. Das Haus bietet, so schreibt es der Gesetzgeber vor, ausschließlich Einzelzimmer mit eigener Dusche an. Alle Bewohnerzimmer und Bäder werden barrierefrei sein, einige Zimmer komplett für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Bewohnerzimmer verteilen sich in sechs Wohngruppen auf den jeweiligen Etagen. Aufenthaltsräume und Nebenräume werden den jeweiligen Wohngruppen zugeordnet.

Sinnes- und Therapiegarten mit Wandelweg

Geplant ist darüber hinaus eine Cafeteria im Erdgeschoss. Im Dachgeschoss soll es gemeinschaftliche Dachterrassen nach Süden, Osten und Westen geben, zum Konzept gehören im Außenbereich Zonen mit Sinnesgarten, Therapiegarten und geschützten Terrassen. Ein Wandelweg mit Hochbeeten soll südlich der Anlage angesiedelt werden.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Sprockhövel verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

Alloheim wird Mieter der Einrichtung und vermietet Seniorenwohnungen

Neben den Gesellschaftern des Investors Greif und Hollander, Torsten Greif und Philipp Hollander, war auch der künftige Betreiber der Seniorenresidenz, das Unternehmen Alloheim Senioren-Residenzen, beim Spatenstichtermin vertreten. Thorben Geise informierte darüber, dass in diesem Stadium der Bauarbeiten noch keine Liste für Interessenten geführt werde. „Erst wenn wir im Sommer nächsten Jahres fertige Musterzimmer und die wesentlichen Teile der Anlage auch zeigen können, werden Kollegen vor Ort für eine Registrierung ansprechbar sein.“ Einige Monate vor Fertigstellung will Alloheim für die Einrichtung in Niedersprockhövel werben.

https://www.waz.de/staedte/sprockhoevel/sprockhoevel-an-der-wuppertaler-strasse-geht-die-angst-um-id237981303.html

Mit großer Nachfrage wird gerechnet

Verkauft werden keine Wohnungen, sondern vermietet. „Wir rechnen mit großer Nachfrage. Im Gegensatz zu herkömmlichen Altenheimen ähneln unsere Einrichtungen doch eher Hotelbetrieben mit allen Annehmlichkeiten und bestem Service“, sagte Geise. In Sprockhövel biete sein Unternehmen, das mit fast 260 Seniorenresidenzen deutschlandweit die Nummer eins ist, mittlerweile den kompletten Service für Senioren: den mobilen Pflegedienst – und demnächst eben Seniorenwohnungen und stationäre und teilstationäre Pflege.

Anwohner hatten sich kritisch geäußert

Die ersten Planungen für die Seniorenresidenz waren von den Anwohnerinnen und Anwohnern der Hombergstraße mit viel Skepsis und Kritik begleitet worden. Wiederholt hatten sie ihrem Ärger bei den Ratssitzungen Luft gemacht. Dabei waren wiederholt Befürchtungen geäußert worden, eine zusätzliche Wohnanlage dieser Größenordnung könnte die Kanäle überfordern und somit für Überschwemmungen sorgen. Und auch die Verkehrssituation (insbesondere der Baustellenverkehr) könnte die schmale und schlecht asphaltierte Hombergstraße überlasten, wurde befürchtet. Zum Spatenstich am Montag kam nun niemand aus diesem Personenkreis.

Stadt: Haben Hausaufgaben gemacht

„Wir haben unsere Hausaufgaben im Vorfeld gemacht“, sagte Bürgermeisterin Sabine Noll mit Blick auf diesen Konflikt. Thorben Geise von Alloheim warb dafür, auch die Vorteile der Seniorenheim-Infrastruktur für die Anwohner in den Blick zu nehmen: „Die Cafeteria und auch die Angebote der Kantine sind für Auswärtige nutzbar.“

>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel