Sprockhövel. Der Wahlkampf ist vorbei: In Sprockhövel wird jetzt auch das Projekt Seniorenresidenz an der Hombergstraße konstruktiv diskutiert.

In Sprockhövel stehen Bauprojekte für Senioren ganz oben auf der Tagesordnung. Diskutiert wird derzeit über die Nutzung des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses in Niedersprockhövel, über Dellwig in Haßlinghausen und – neuerdings deutlich sachlicher – über ein Engagement an der Hombergstraße.

Ausschreibung für Feuerwehrgelände liegt vor

Die Konzeptausschreibung für das ehemalige Feuerwehrgelände liegt vor. Im Senioren- und Demografieausschuss wurde jedoch deutlich, dass sich die Fraktionen vor grundlegenden Entscheidungen hierüber noch Beratung wünschen, wenn über mögliche Ausrichtungen beim Mehrgenerationenwohnen gesprochen wird. Soll es ein in sich geschlossener Wohnkomplex werden oder soll es eine Öffnung zum Quartier geben?

Diskutiert wurde etwa über die Einrichtung eines Mehrzweckraums, der natürlich allen Bewohnern zur Verfügung stehen soll, der aber auch offen sein kann für Besucher. Sozial-Geschäftsbereichsleiterin Evelyn Müller machte deutlich, aus ihrer Sicht müsse ein solcher Mehrzweckraum im Gebäude integriert sein. „Es wird letztlich wichtig sein, was Träger und Bewohnerinnen und Bewohner daraus machen.“

Zwei Planvarianten für Seniorenwohnen im Dellwig

Die Fraktionen waren sich einig, dass auch für dieses Projekt dringend alle Fördermöglichkeiten geprüft werden müssen. Bis zur Ratssitzung am 24. Juni besteht für die Ratsfraktionen noch Gelegenheit, Eingaben zur Planung zu machen.

Das Nutzungskonzept für betreutes Wohnen und Service-Wohnen im Alter im Dellwig liegt in zwei Planvarianten vor, der Bebauungsplanentwurf hat bis Ende Mai für die Öffentlichkeitsbeteiligung ausgelegen.

SPD begrüßt jetzt auch Projekt an der Hombergstraße

Das mitten im Kommunalwahlkampf ins Spiel gebrachte Projekt einer Seniorenresidenz an der Homburgstraße erfährt eine Neubewertung durch die SPD-Opposition. Hatten die Sozialdemokraten noch bis weit ins Frühjahr in vehementer Form Vorbehalte gegen das von CDU und Grünen befürwortete Projekt geäußert, so versicherte Fraktionschef Wolfram Junge jetzt in der Ausschusssitzung, seine Partei begrüße die Anstrengungen sowohl im Dellwig in Haßlinghausen, wie auch an der Hombergstraße. Begleitet wurde dieses Bekenntnis jedoch von Fragen nach der Bezahlbarkeit der insgesamt 80 Pflegeplätze umfassenden Anlage und ob sie ausschließlich für Seniorinnen und Senioren aus Sprockhövel gedacht sei.

Einige Prüfungen wurden gefordert: Eine wichtige Frage war die nach einem Verkehrsgutachten, das problematisieren soll, inwiefern potenzielle Bewohner nicht mit zu viel Anlieferverkehr eines nahe gelegenen Industriebetriebes konfrontiert werde. Auch soll die Anbindung an die neue Umgehungsstraße L70n geprüft werden. Wolfram Junge brachte überdies eine so genannte Integrationsprüfung ins Spiel, wo ermittelt werden soll, ob die Seniorenresidenz überhaupt in die Umgebung passe.

Für Vorhaben an der Hombergstraße liegt Bauvoranfrage vor

CDU und Grüne, aber auch die Geschäftsbereichsleiterin Evelyn Müller verwiesen in diesem Zusammenhang auf den Pflegebericht des Ennepe-Ruhr-Kreises, in dem ein hohes Defizit an Pflegeplätzen in Sprockhövel diagnostiziert worden waren. „Insofern ist jede Initiative, die Pflegeplätze stationär oder ambulant, aber auch Pflegewohngemeinschaften möglich machen will, sehr zu begrüßen.“

Für das Vorhaben Hombergstraße liegt nach Auskunft der zuständigen Bau- und Planungsfachbeamtin Susanne Görner die Bauvoranfrage jetzt vor. Die Sozialabteilung von Evelyn Müller wird demnächst zum Projekt Stellung beziehen.

Informationen auf der Homepage

Auf der Homepage der Stadt Sprockhövel können Interessierte jederzeit Informationen und Unterlagen zu aktuellen Bauprojekten einsehen.Abrufbar sind die Unterlagen unter www.sprockhoevel.de/rathaus/planen-umwelt/zukunftsprojekte. Hier finden sich auf Angaben zu den drei im Artikel behandelten Projekte Feuerwache, Dellwig und Hombergstraße.