Sprockhövel. Mit Modellen zeigen Lernende der Mathilde-Anneke-Schule, wie sie sich ihren Schulhof wünschen. Ihre Ideen und wie viel Geld zur Verfügung steht.
Wie sich Schülerinnen und Schüler der Mathilde-Anneke-Schule in Sprockhövel ihren Schulhof vorstellen, können sie jetzt zeigen. Auf der Grundlage des Bildungskonzeptes „Baut eure Zukunft“ planten sie die Neugestaltung ihres Schulhofes. Einige präsentierten jetzt Modelle von dem Schulhof, den sie nicht nur in den Pausen nutzen möchten.
Mario Bierwirth, Schülerverbindungslehrer und Klassenlehrer der 10a der Hauptschule, ist anzusehen, wie zufrieden er mit den Resultaten dieser besonderen Projektwoche ist. „Es zeigte sich wieder, dass Hauptschüler etwa mit Problemen in Deutsch oder Mathematik weit über sich und ihre theoretischen Fähigkeiten hinauswachsen, wenn sie in der Praxis gefordert werden“, sagt er. Um Überlegungen gestalterisch konstruktiv umsetzen zu können, mussten Berechnungen für Flächen und Körper angestellt werden, und das hat geklappt.
So wünschen sich Schülerinnen und Schüler in Sprockhövel ihren Schulhof
Das Thema Schulhofgestaltung wurde dabei systematisch angepackt. „Am ersten Projekttag konnten wir auf die Vorarbeit in den Klassen bauen, wo zuerst geschaut worden war: Wo sind die Probleme auf dem aktuellen Schulhof? Wir haben dann in Kleingruppen zu je vier Schülern diese Missstände diskutiert und dokumentiert“, sagt Bierwirth.
Im zweiten Schritt arbeiteten die einzelnen Lerngruppen an einer ausführlichen Erfassung der Missstände auf dem Pausenhof und brachten erste Ideen ein, eine Neugestaltung in den Bereichen Entspannung, Spiel und Spaß zu formulieren. Via I-Pad, Handy oder Laptop informierten sich die Schülergruppen über Sitzgelegenheiten, Sportgeräte, bienenfreundliche Bepflanzungsmöglichkeiten oder umgebaute Bauwagen, „der Ideenvielfalt waren dabei keine Grenzen gesetzt“, berichtet Schulleiter Andreas Lensing. Im Anschluss daran wurden sämtliche Produkte und Baumaßnahmen übersichtlich notiert und sogar finanziell durchkalkuliert.
Lernende müssen Kosten kalkulieren
Denn ohne Etat kommt dieses Projekt natürlich nicht aus. „Der Förderverein unserer Schule ist sehr fleißig gewesen und hat Sponsoren gefunden, die das Projekt Schulhofgestaltung mit 10.000 Euro unterstützen“, sagt Bierwirth. Dieser Betrag habe somit die Obergrenze gebildet für jede Kalkulation. Ceylan (16) etwa stellt das Schulhof-Modell vor, das eine klare Aufteilung zeigt: „Hier ein Basketballfeld, dort eins für Fußball, am Rand eine Sitzecke, bitte eine bequeme.“ Ein angeklebter Zettel verrät, dass Ceylan zusammen mit der Gruppe für die Umsetzung einen Kostenaufwand von knapp 9000 Euro errechnet hat.
Der zweite Projekttag gestaltete sich nach etwas kräftezehrender Denkarbeit noch kreativer und ebenso anspruchsvoll. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten in ihren Kleingruppen sowohl digitale Prototypen wie auch aus Holz, Pappe und Papier gebastelte. Alle wurden aus Bauplänen erstellt. Nach einer längeren Mittagspause stand dann der Nachmittag ganz im Zeichen der Präsentation und Wertschätzung der jeweiligen Prototypen durch die Mitschülerinnen und Mitschüler.
Flächen sollen entsiegelt werden
„Wir sind froh, auch die Stadt Sprockhövel für das Projekt begeistert zu haben“, berichtet Schulleiter Lensing. Der Bauhof wird, nachdem Modelle von einer Schüler- und Lehrerjury zu Gewinnern der Projektwoche erklärt worden sind, „einige Flächen entsiegeln, um zusätzliche Bepflanzungen auf dem Schulhof zu ermöglichen“, so Lensing.
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„Es hat uns viel Spaß gemacht, unseren Schulhof neu zu gestalten“, sagen Hamza und Anas, beide 14 Jahre alt. „Wir wollen den neu gestalteten Schulhof auch nach Schulschluss nutzen können, und dafür soll er so sein wie wir ihn uns wünschen.“
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