Sprockhövel. Die Ladenbesitzer entlang der Bochumer Straße sind leidgeprüft. Die Straßensanierung sorgt für chaotische Verkehrsverhältnisse und Kundenverluste.
Die Straßensanierung der L551 in Sprockhövel ruht – Winterpause. Doch wer glaubt, damit könnten insbesondere die Gewerbetreibenden an der Bochumer Straße durchatmen, täuscht sich. Denn alle Hindernisse und eigentümlich geschalteten Baustellenampeln bleiben auch bei Stillstand der Baustelle vor Ort und in Betrieb. „Was Corona nicht geschafft hat, schafft diese Baustelle“, klagt stellvertretend Andreas Reckmann, Inhaber des „Recko Grill“. Der Groll von Laden- und Tankstellenbetreibern gegenüber der Planung von Straßen NRW setzt sich fort.
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Verärgerte Kunden bleiben weg
Die Stationsleitung der Aral-Tankstelle musste ab Ende November mit ansehen, wie im Zuge der Straßendeckenerneuerung auf der Bochumer Straße die blauen Zapfsäulen immer schwieriger zu erreichen waren. Gleichzeitig nahm die Geduld der Kundinnen und Kunden spürbar ab. „Es ist ja nicht so, dass es zu wenige Tankstellen in der Region gibt, und die Kunden vergessen irgendwann, dass die Baustelle wieder weg ist“, sagt Stephanie Hruby von der Aral-Stationsleitung. So sei der Umsatz bis Weihnachten stark rückläufig gewesen.
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Eine schmale Ein- und Ausfahrt für mehrere Läden
Gleich neben der Tankstelle in Richtung Hammertal reihen sich die Läden Fressnapf, Trinkgut, Penny, die Firma Maschinenbau Emil Pleiger und der Recko-Grill. Alle werden über eine schmale Einfahrt bzw. Ausfahrt von der Kreuzung Bochumer Straße/Mühlenstraße aus erreicht. Verbunden sind die Läden über Parkflächen. Ohne Baustelle fließt der Verkehr auch zu Stoßzeiten über eine Ampel gemächlich in die Bochumer Straße hinein. Doch jetzt mit regelt eine Baustellenampel den Verkehr. „Pro Grünphase schaffen es gerade mal fünf Autos raus“, hat Jasmin Söfken vom Tierfutterhandel Fressnapf beobachtet. „Und die schaffen aus es auch nur, wenn es keinen Stau auf der Bochumer gibt.“ Dann stockt alles, die Wartezeiten der Kunden der besagten Läden steigen auf mindestens 20 Minuten.
Pommes frites werden kalt
„Wer dann bei mir Pommes frites gekauft hat, schafft es unter solchen Bedingungen nicht, sie warm nach Hause zu transportieren“, sagt Reckmann. Die Folge: Die Imbiss-Kundschaft hat in den zurückliegenden Wochen dramatisch abgenommen. Und nicht nur hier: „Ich kann unter dem Strich sagen, dass die unangekündigte Baumaßnahme L551 ab Haßlinghausen bis auf unsere Höhe das komplette Weihnachtsgeschäft kaputtgemacht hat“, sagt Tanja Bücker.
Probleme auch für den Anlieferverkehr
Die Marktleiterin des Discounters Penny hat sehr unter der Straßensanierung zu leiden gehabt, und die Folgen sind bis heute kaum weniger schlimm. „Da sind unsere Kunden, die zu Stoßzeiten in endlosen Schlangen darauf warten, durch das Nadelöhr zu kommen“, berichtet sie. Aber auch der Anlieferverkehr, oft große Sattelzüge, schaffen es bei den beengten Verhältnissen kaum aufs Gelände. „30 Prozent weniger Umsatz“, sagt Bücker. Hinzu kommt, dass das Netto-Management bei weniger Kundenfrequenz sehr schnell auch Personal vom Standort abzieht, berichtet die Marktleiterin.
Verlängerte Winterpause
Was alle angesprochenen Gewerbetreibenden kritisieren, ist die Kommunikation bei Straßen NRW. „Wenn wir vor Beginn der Maßnahme im späten Herbst angeschrieben worden wären, hätten wir uns bestimmt auf diese erheblichen Einschränkungen irgendwie einstellen können“, sagt Stephanie Hruby. Aber auch die Stadt habe ja nichts gewusst. „Alles sehr ärgerlich.“ Auch dass bei dieser Witterungslage die Winterpause für die Baufirmen verlängert worden ist, stößt bei Tanja Bücker auf absolutes Unverständnis. So dauere die Baustellenquälerei ja noch viel länger.
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