Sprockhövel. In St. Januarius in Sprockhövel floriert die Kita. Sie soll größer neu gebaut werden und die Kirche mit einbeziehen. Denn die ist ein Problem.
Die katholische Kirchengemeinde St. Januarius in Niedersprockhövel wird es weiter geben, auch über 2030 hinaus. Diese Befürchtung wurde auf einer Gemeindeversammlung klar und deutlich ausgeräumt. Veränderungen soll es jedoch bei den Gebäuden geben, für die Kirche endet in acht Jahren definitiv der Bestandsschutz. Jetzt sind Ideen gefragt, um trotzdem weiterhin Gottesdienste feiern zu können.
Komplexer Pfarreientwicklungsprozess
Die Problematik ist eingebunden in den Pfarreientwicklungsprozess (PEP) des Bistums Essen, zu der die Pfarre St. Peter und Paul Witten Sprockhövel Wetter gehört. Vor einigen Jahren wurde festgesetzt, dass jede Pfarre für sich die Immobilien wie Kirchen, Pfarrhäuser, Pfarrheime und Kitas auf ihre Bestandsfähigkeit überprüft. „Hintergrund sind die stetig sinkenden Kirchensteuermittel, die zum Sparen an der richtigen Stelle zwingen“, sagt Pressesprecherin Claudia Kook, 2030 wurde als Zeithorizont festgelegt, bis dahin haben alle Gebäude Bestandsschutz.
Keine größeren Bauvorhaben mehr in der Kirche
Ideenbox für Vorschläge
Die Beteiligung und die Meinungen der Gemeindeglieder von St. Januarius sollen im Umgestaltungsprozess Berücksichtigung finden, betont das Bistum.
Ihre Fragen, Ideen, Wünsche und Anregungen konnten die anwesenden Gemeindemitglieder in einer Pause nach der Präsentation sowohl auf Zetteln festhalten und in eine Ideenbox werfen als auch bei einer Gesprächsrunde in der Kirche äußern.
Diese Box soll auch bei weiteren Gelegenheiten und Veranstaltungen in der Gemeinde aufgestellt werden.
Beim Informations- und Diskussionsabend wurde das Problem differenziert angegangen. Während das Pfarrheim längerfristig gesichert ist, aus den Haushaltsmitteln finanziert wird und Rücklagen für zukünftige Renovierungen gebildet werden, sieht es bei der Kirche St. Januarius anders aus. Das PEP-Votum von 2018 bedeutet: Der Ist-Zustand wird gehalten. Der laufende Betrieb wird ermöglicht, inklusive übersichtlicher Reparaturen. Größere Bauvorhaben wie eine Dachsanierung oder der Kauf einer Heizungsanlage sind nicht mehr vorgesehen.
Kita soll ausgebaut werden
Was den katholischen Kindergarten St. Januarius angeht, ist klar: Der Kita-Zweckverband des Bistums Essen beabsichtigt, die Einrichtung in Niedersprockhövel auszubauen. Bisher ist sie zweigruppig. Eine dreigruppige Einrichtung (gegebenenfalls mit Familienzentrum) vor Ort wäre angemessen und sinnvoll. Niedersprockhövel ist Zuzugsgebiet für junge Familien. Um dreigruppig laufen und die gesetzlichen Vorgaben des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) erfüllen zu können, müsste das Gebäude abgerissen und ein neues errichtet werden.
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Kirche soll im Dorf bleiben
Auf dieser Grundlage hat sich ein beauftragtes Architekturbüro Gedanken zur Zukunft der Immobilien gemacht und auf dem Diskussionsabend Varianten vorgestellt. Eine Verbindung Kita und Kirche könne „eine große Chance sein“, sagte Pfarrer Holger Schmitz. So gebe es die Perspektive, wie es schon in der Einladung zum Infoabend hieß, dass „die Kirche im Dorf“ bleiben könne. Wohlgemerkt sei für diese Idee noch nichts entschieden, betonte Schmitz. Jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen, sei ein „erster Schritt, keine fertige Entscheidung, die nur noch präsentiert und abzunicken ist“. Damit es gut gelingen könne, seien der Pfarrei Rückmeldungen wichtig.
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Freiwerdende Fläche für Investoren
Eine Variante könnte so aussehen: Die neue Kita könnte rechts an die Kirche gebaut werden, so dass ein Teil des Gotteshauses in die neue Kita integriert werden könnte. Der verbleibende Rest der Kirche könnte – abgetrennt durch eine Mauer und mit einer Bestuhlung von 80 bis 150 Plätzen – auch mit weniger Raum für Gottesdienste genutzt werden. „Der Charme dieser Variante wäre, dass das ursprüngliche Grundstück der Kita hinter der Kirche an Investoren abgegeben werden könnte“, sagt Sprecherin Kook. Andere Varianten sehen die Kita weiterhin hinter der Kirche, andere die Betreuungseinrichtung mal ein- oder zweistöckig.
Gedankenspiele der Architekten
Auch für das Innere der Kirche präsentierten die Architekten verschiedene Gedankenspiele, wenn die vorhandene Fläche zur Hälfte von der Kita und zur Hälfte als sakraler Raum genutzt würde: mal klassisch – mit dem Altar vorne und der Gemeinde davor -, mal mit einer Altarinsel – umschlossen von der Gemeinde.
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