Sprockhövel. Nach Jahrzehnten der Planung war jetzt der Spatenstich für das Neubaugebiet Beisenbruch in Sprockhövel. Investor ist Ten Brinke aus Holland.

Nach einem guten Vierteljahrhundert des Verhandelns und Planens ist am Mittwoch auf dem knapp 26.000 m² großen Grundstück zwischen Hölter- und der Brinkerstraße in Niedersprockhövel das Neubaugebiet Beisenbruch eröffnet worden. Wo früher zwischen der Firma Hauhinco und Einfamilienhäusern Ackerbau betrieben wurde, entsteht im Laufe der nächsten drei Jahre Wohnraum für mehrere hundert Menschen.

Ten Brinke ist auch an der Eickerstraße dabei

Zum traditionellen ersten Spatenstich fanden sich Bürgermeisterin Sabine Noll, die für Planung zuständige Susanne Görner und Tiefbauchef Ulrich Höhmann mit Vertretern des niederländischen Investors Ten Brinke ein. Die Zusammenarbeit der Stadt mit dieser Firmengruppe hat sich offenbar günstig entwickelt, auch bei dem anderen großen Neubauprojekt in Niedersprockhövel an der Eickerstraße ist Ten Brinke Partner der Wahl – Komplimente gab Ten Brinke gerne zurück.

Lebensmittelpunkt in familienfreundlichem Quartier

Bürgermeisterin Noll bedankte sich bei dem anwesenden Firmengruppenchef, „es ist gut, einen so erfahrenen Partner an der Seite zu haben.“ Noll betonte auch, dass es sich bei Beisenbruch um „ein besonders attraktives Neubauprojekt handele, „es liegt im Innenstadtbereich, bietet alle Vorzüge guter Verkehrsanbindung auch zur Glückauf-Trasse, umfassender Nahversorgung und Naturnähe.“ Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner erwarte hier ihr zukünftiger Lebensmittelpunkt in einem „familienfreundlichen Quartier“, betonte die Bürgermeisterin.

Spielplatz und öffentlicher Parkplatz

Auf dem Grundstück, das durch eine Baustraße erschlossen wird, die an die Hölter- und die Brinkerstraße anbindet, entstehen insgesamt 48 Doppelhaushälften sowie zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils 14 barrierefreien Eigentumswohnungen. Die geplanten Doppelhaushälften bestehen aus zwei verschiedenen Haustypen, die sich in Hinblick auf die Wohnfläche, die Dachform sowie die teilweise vorhandene Dachterrasse unterscheiden. Die Mehrfamilienhäuser werden dreigeschossig mit Staffelgeschoss realisiert.

Beim Spatenstich (v.l.): Ulrich Höhmann (Tiefbauamt), Susanne Görner (Fachbereich Bauen und Wohnen), Bürgermeisterin Sabine Noll, Martijn van der Aar (Ten Brinke), Stefan Bürger (Tiefbauamt) und Sebastian Nafj (Ten Brinke).
Beim Spatenstich (v.l.): Ulrich Höhmann (Tiefbauamt), Susanne Görner (Fachbereich Bauen und Wohnen), Bürgermeisterin Sabine Noll, Martijn van der Aar (Ten Brinke), Stefan Bürger (Tiefbauamt) und Sebastian Nafj (Ten Brinke). © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Alle Gebäude sind vollunterkellert und bieten mit den angrenzenden privaten Gartenflächen Platz zur Erholung. Zusätzlich entsteht neben privaten Stellplatzflächen auch ein öffentlicher Parkplatz, der zur Entlastung des ruhenden Verkehrs im Quartier beitragen soll sowie eine etwa 650 m² große Spielplatzfläche.

Großteil der Objekte vergeben

73 der insgesamt 76 Wohneinheiten sind bereits vergeben. Nach dem denkwürdig langen Vorlauf soll es nun zügig weitergehen. Am 4. März erst war der Bebauungsplan „Im Beisenbruch“ rechtskräftig geworden, „bis Ende des Jahres sollen die Erschließungsarbeiten beendet sein“, berichtet Projektbauleiter Philipp Göffert. Im Anschluss beginnen die Rohbauarbeiten, „im ersten Quartal 2024 soll dann die letzte Einheit bezogen werden können“, sagt Göffert zum Planungshorizont.

Verkehrsprobleme zu erwarten

Planungschefin Görner erinnerte an lange Verhandlungen mit den Flächeneigentümern, Ten Brinke habe letztlich das notwendige Einvernehmen bis zu den Kaufverträgen bewirkt. Fraglich bleibt, wie der zu erwartende Baustellenverkehr (Einmündungsstelle ist an der Hölterstraße) – und später der Alltagsverkehr der neuen Bewohnerinnen und Bewohner des Beisenbruch – abgewickelt werden soll; sowohl die Brinkerstraße wie auch die Hölterstraße sind vergleichsweise schmal, der fließende Verkehr muss in Schlangenlinien parkende Autos umfahren. Die Stadt versichert, Verkehrsgutachten hätten da keine Alternativen aufgezeigt.

Ein Baum musste Erschließungsstraße weichen

Einige Anwohner haben moniert, es seien auch zahlreiche Bäume für das Projekt gerodet worden. Die Stadt spricht dagegen von einer größeren Fläche Feldhecken und Gehölzen, die bis Ende Februar beseitigt worden sei, räumt aber ein, dass für die Einrichtung der Erschließungsstraße ein größerer Baum habe gefällt werden müssen.

Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

Für das gesamte Vorhaben ist dem Investor Ten Brinke nach eigener Aussage das Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ein wichtiges Anliegen.

So sind die Gebäude konsequent nach Süden oder Südwesten ausgerichtet und werden durch ein Blockheizkraftwerk mit Wärme versorgt.