Sprockhövel. Die Apotheken in Sprockhövel bereiten sich auf die Impfkampagne vor. Und doch gibt es auch Bedenken wegen der allgemeine Impfmüdigkeit.
Auch die vier in Sprockhövel ansässigen Apotheken werden sich in die bundesweite Impfkampagne einreihen. Michael Mahl, Vorsitzender des Apothekenbezirks Ennepe-Ruhr und Inhaber der Rosen- und der Friedrich-Apotheke in Niedersprockhövel, berichtet, dass man deutschlandweit ungefähr von der Hälfte aller Apotheken ausgehen kann, die dich beteiligen wollen. Nach Gesprächen mit seinen Kolleginnen und Kollegen habe er jedoch sogar den Eindruck gewonnen, dass sich doch weit mehr einbringen wollen.
Apotheken in den Startlöchern
Vor diesem Hintergrund stehen auch die beiden Apotheken von Michael Mahl in den Startlöchern, um über das Leistungsspektrum der Apotheke hinaus in seiner Einrichtung den Kampf gegen das Coronavirus über die Impfspritze aufzunehmen. „Eine von beiden wird am Ende das Impfangebot machen“, heißt es aus der Rosen-Apotheke. Nur der Zeitpunkt für den Start stehe noch nicht fest.
Enttäuscht über nachlassende Impfbereitschaft
Mit großem Enthusiasmus hatte sich auch Ann Katrin Hölkeskamp schon vor einigen Wochen bereit erklärt, mit ihrer Bären-Apotheke an der oberen Mittelstraße ins Impfgeschehen einzusteigen. „Die Mitarbeiter der Haßlinghauser Apotheke und meiner Niederlassung in Wuppertal sind bereits geschult, die Vorbereitungen sind soweit getroffen“, sagt Hölkeskamp. Aber ein anderer Umstand macht ihr zu schaffen. „Grundgedanke war doch, dass Apotheker und Tierärzte die durchs Impfen sehr in Anspruch genommenen Arztpraxen entlasten sollen“, erinnert sie. Gerne wollte sie da ihren Beitrag leisten. „Jetzt aber müssen wir feststellen, dass das Interesse in der Bevölkerung am Impfen abnimmt und die Quote stagniert.“
Bären-Apotheke ist bereit
Auf keinen Fall möchte sie in Wettbewerb mit den Ärzten treten um die weniger werdenden Impfwilligen, so dass am Ende Impfstoff liegen bleibe. „Meine Bereitschaft, die erforderlichen Schulungen zu absolvieren und Kapazitäten meiner Apotheke ins Impfgeschäft zu investieren, verstehe ich als Dienst an der Bevölkerung“, sagt Ann Katrin Hölkeskamp. Aber wenn die Nachfrage nach der Impfung gegen das Coronavirus insgesamt nachlasse, gebe es keinen Fortschritt. „Aber ich stehe mit meinem Unternehmen bereit.“
Apotheker impft in Arztpraxis
Auch Malte Kehrmann hat sich dafür entschieden, die nun angebotenen Schulungen für Apotheker anzunehmen, „schließlich handelt es sich doch um eine Dienstleistung, die man gerade in Pandemiezeiten von Apotheken durchaus erwarten kann.“ Er hat es so eingerichtet, dass er die nötige Sachkunden für den Impfjob bei einem niedergelassenen Arzt in der Nachbarschaft vermittelt bekommt. Seine Glückauf-Apotheke entspricht von den Räumlichkeiten jedoch nicht den Bedingungen, die für einen Impf-Parallelbetrieb nötig wären. Und so hat sich Kehrmann dazu entschlossen, nicht in seiner Apotheke, sondern in der Praxis eines Arztes zu impfen.
Malte Kehrmann gibt zu bedenken, dass die Patienten in der Impfkampagne auf jeden Fall besser in einer Arztpraxis aufgehoben seien als in der Apotheke. „Das Personal dort weiß bestimmt besser mit akut auftretenden Nebenwirkungen umzugehen“, ist sich der Apotheker sicher.
Impfende Tierärzte
Auch für Tierärztinnen und -ärzte starten die Schulungen für COVID-19-Impfungen. Anders als für Apothekerinnen und Apotheker fehlen für sie allerdings noch verbindliche Vorgaben, die eine Bestellung und Abrechnung der Vakzine für die eigene Praxis ermöglichen.
Das frisch erarbeitete Curriculum der Bundestierärztekammer bezieht sich daher zunächst nur auf impfende Tierärzte im Impfzentrum und mobilen Impfteams.