Sprockhövel. Die Kreissporthalle Haßlinghausen wird gesperrt. Für die Glückauf-Halle in Sprockhövel muss die Politik entscheiden: Turniere oder Konzerte.
Bauarbeiten stehen ab April in Haßlinghausen an. Der EN-Kreis arbeitet dann nicht nur an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule, sondern saniert auch die benachbarte Kreissporthalle umfassend. Die kann deshalb zehn Monate nicht genutzt werden. Das hat auch Auswirkungen auf die Veranstaltungen in der Glückauf-Halle.
Bauarbeiten an der Kreissporthalle Haßlinghausen
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Von April 2020 bis Februar 2021 wird die Kreissporthalle komplett schließen. „Die Halle wird modernisiert, zudem wird der Brandschutz verbessert“, erklärt Ingo Niemann, Sprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises, den Grund. Innentüren, Innenwände, die Plattendecke und Estrich werden abgebrochen. Im Rohbau sollen dann Durchbrüche für Türen vergrößert und neu geschaffen werden. Schließlich folgt der Innenausbau der Kreissporthalle im Erdgeschoss und Obergeschoss mit Trockenbau, Installation von Technik und Türen, Putz- und Malerarbeiten sowie dem Einbau von Estrich und Fliesen.
Die Kreisverwaltung erhofft sich durch die Sanierung in einem Block Synergien durch die zeitgleichen Bauarbeiten an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule. „Natürlich hat die Kreisverwaltung Verständnis für den Unmut der Sprockhöveler Vereine. Gleichzeitig führt an den genannten Arbeiten, mit denen auch Auflagen der Baubehörde der Stadt umgesetzt werden, aber kein Weg vorbei“, erklärt Niemann.
Ausweichmöglichkeit für Glückauf-Halle fällt weg
Der Stadtsportverband, die TSG und die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövels (ZGS) versuchen, den Vereinen für die Dauer der Arbeiten Ausweichmöglichkeiten anzubieten. Problematisch werden dabei Veranstaltungen in der Glückauf-Halle, die nichts mit dem Sportbetrieb zu tun haben. Denn wenn in Niedersprockhövel Konzerte oder ähnliches stattfanden, war bisher die Kreissporthalle in Haßlinghausen die Ausweichmöglichkeit für Meisterschaftsspiele der Vereine.
Die Stadtverwaltung teilt mit, dass im vergangenen Jahr Sprockhöveler Vereine an 32 Wochenenden die Kreissporthalle an der Geschwister-Scholl-Straße nutzten – davon 14 Mal als Ausweichmöglichkeit anstelle der belegten Glückauf-Halle.
Politik muss Grundsatzentscheidung fällen
Die Sprockhöveler Politik soll im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit am Montag, 10. Februar, beraten, „wie grundsätzlich mit außersportlichen Veranstaltungen am Wochenende umzugehen ist und welche Veranstaltung zurückstehen muss“, kündigt die Stadtverwaltung an.
Veranstaltungen in der Glückauf-Halle
Für die Glückauf-Halle gibt es bereits eine Reihe feststehender Veranstaltungen an den Wochenenden dieses Jahres. So finden dort in der Regel zwei Konzerte des Musikzuges der Feuerwehr und eines der Feuerwehr-Bigband statt. Der SCO veranstaltet hier sein Oktoberfest und ein Turnier. Turniere gibt es hier außerdem durch den VfL Gennebreck und die Adventjungend.
Auch im Rahmen des Stadtjubiläums sind Veranstaltungen in der Halle geplant: Ein Chorfest am 6. Juni, eine musikalische Lesung am 7. Oktober (ein Mittwoch) und das „Rudelsingen“ am 5. Dezember.
Zurückstehen wird vorerst auch der geplante Neubau der Sporthalle Haßlinghausen, die sich in direkter Nachbarschaft der Kreissporthalle befindet. Weil das Gebäude in desolatem Zustand sei, hatte die Stadtverwaltung schon vor zwei Jahren angeregt, die alte Halle abzureißen und eine neue zu bauen. Damit soll nun, so das Ziel, 2024 begonnen werden. Vorher wird die Wiese hinter der Halle für die Container genutzt, die durch den Umbau der Gesamtschule nötig sind.
Sporthalle soll zu Begegnungsstätte mit integrierter Dreifach-Sporthalle werden
„Entstehen soll eine multifunktionale Begegnungsstätte mit integrierter Dreifach-Sporthalle“, kündigt ZGS-Leiter Ralph Holtze an. Dafür gibt es grundlegende Vorstellungen als Konzeptentwurf, aber bisher keine konkrete Planung. Aufgrund der Komplexität müsse man mit der spätestens 2022, besser schon im kommenden Jahr beginnen, so Holtze.
Allein auf Grundlage erster Überlegungen ging der ZGS-Chef von Kosten um die 6,5 Millionen Euro aus. Die seien zwischenzeitlich durch die Lage im Baugewerbe sicher noch gestiegen. Um Fördermittel zu erhalten, soll der Sporthallen-Neubau deshalb Teil des Integrierten Handlungskonzeptes für Haßlinghausen werden.