Sprockhövel. . Auf dem ehemaligen Traglufthallen-Gelände in Sprockhövel gibt es neben der Feuerwache zwei weitere Bauvorhaben. Noch werden Gutachten erstellt.
Ziemlich genau ein Jahr nach dem Beschluss, auf dem Gelände der ehemaligen Traglufthalle die neue Feuerwache Niedersprockhövel zu errichten, sind jetzt zwei weitere Bauvorhaben für das Grundstück an der Hiddinghauser Straße 6 auf den Weg gebracht worden. Bauvoranfragen liegen nun auch für eine Schießanlage der Kreisjägerschaft und den von Haßlinghausen verlagerten Bauhof vor.
Bauhof
„Wir haben unsere Entscheidung für einen Neubau des Bauhofes nicht leichtfertig getroffen“, sagte der Beigeordnete Volker Hoven im Stadtentwicklungsausschuss. Es sei einerseits mit erheblichen Sanierungskosten des rund 50 Jahre alten Standortes zu rechnen. „Wir haben aber auch Einzelgespräche mit den Mitarbeitern des Bauhofes geführt. Alle sind froh, dass ihnen eine moderne und den Anforderungen genügende Arbeitsstätte in Aussicht gestellt wird.“
Errichtet werden soll die Anlage unterhalb des Geländes der Feuerwehr, für die zurzeit der Bauantrag bearbeitet wird. Nach Ausführungen der ZGS ist ein Gebäude mit Lagerflächen und einem Sozialtrakt vorgesehen. Das Gebäude ist eingeschossig, im Bereich des Sozialtraktes zweigeschossig geplant. Hinzu kommt noch ein Gebäudekomplex mit Garagen, Lager und Werkstatt; im Außengelände sind noch Lagerbereiche und Schüttgutbereiche vorgesehen.
Einsätze der Feuerwehr nicht behindert
Rechtlich gibt es wohl keine Probleme: Im Flächennutzungsplan ist der Bereich zwar als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Der Bauhof läge im Außenbereich und wird als sonstiges Vorhaben qualifiziert, kann somit zugelassen werden, da die Erschließung gesichert ist und öffentliche Belange nicht beeinträchtigt werden.
Wichtig war der Politik, dass die Einsätze der Feuerwehr nicht durch den Bauhof behindert werden; Ralph Holtze (ZGS) führte aus, „dass es eine separate Zufahrt für die Feuerwehr geben wird. Auf einer Einbahnstraße wird der Feuerwehrverkehr am Bauhof vorbeigeführt.“ Die Grünen-Fraktion machte deutlich, dass sie sich möglichst große Synergieeffekte mit der Feuerwache erhoffen, um Kosten zu senken.
Schießanlage
Wie die Verwaltung zu diesem Projekt steht, wurde noch einmal in einem Kommentar des Beigeordneten deutlich. „Eine Schießanlage dieser Größenordnung ist ein großer Impulsbringer für Wirtschaft und Handel in Sprockhövel“, sagte Hoven. Wenn die Angehörigen der Hegeringe aus dem Kreisgebiet zum Schießtraining an die Hiddinghauser Straße kommen, seien danach ein Einkaufsbummel und ein Restaurantbesuch gut vorstellbar.
In der Schießanlage befinden sich fünf Bahnen á 25 Meter für das Schießen mit der Kurzwaffe, eine Anlage für den Kipphasen sowie eine weitere Anlage für einen laufenden Keiler und sechs Schießbahnen á 100 Meter, Daran angrenzend ist ein eingeschossiges Gebäude mit 37,5 Meter Länge und 12,5 Meter Breite vorgesehen. Die bestehende Schützenhalle bleibt erhalten und soll nach Vorstellungen der Kreisjägerschaft künftig als Schulungs- und Aufenthaltsraum genutzt werden.
Schalldämmung am Schießstand wird geprüft
Auch hier gibt es planungsrechtlich keinen Konflikt: Der Flächennutzungsplan stellt den Bereich als Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „sportliche und soziale Zwecke“ dar. Wegen des zu erwartenden Andrangs soll der Parkplatz auf 50 Stellplätze erweitert werden. Das Gelände weist eine Höhendifferenz von rund fünf Metern auf, daher sollen die Schießbahnen ins zur South-Kirkby-Straße ansteigende Erdreich hineingebaut und abgedeckt werden.
Das am Verfahren beteiligte Umweltamt wird mit einem Emissionsgutachten untersuchen, ob die Schalldämmung ausreicht. Mehr als vier Millionen Euro wird die Kreisjägerschaft investieren, dafür beantragt sie Fördermittel. „Die Kosten erklären durch sich durch hohe Sicherheits- und Emissionsschutzauflagen“, so Hoven.
>>> Schießanlage auch für Sportschützen geeignet
Die Stadt argumentiert pro Schießanlage: Die Einrichtung hätte Potenzial für mehr – denn die 25-Meter- und 100-Meter-Schießbahnen sind auch für Sportschützen geeignet.
Es sei zu erwarten, dass die Kreisjägerschaft ihre Sprockhöveler Liegenschaft auch für überörtliche Veranstaltungen und für Meisterschaften anbieten könnte.