Sprockhövel. . Die Kreisjägerschaft Ennepe-Ruhr hat Interesse am Burgschützenhaus und dem dazugehörenden Gelände angemeldet und eine Bauvoranfrage eingereicht.
Die Kreisjägerschaft Ennepe-Ruhr, ein Zusammenschluss von zwölf Hegeringen im Kreisgebiet, möchte eine neue moderne Schießanlage errichten und hat bei der Stadt Sprockhövel Interesse an dem rund 12.000 Quadratmeter umfassenden Grundstück nördlich der Hiddinghauser Straße angemeldet. Dabei handelt es sich um das ehemalige Gelände mit dem Gebäude der Burgschützen neben der künftigen Feuerwache Niedersprockhövel und dem ebenfalls neu zu errichtenden Bauhof der Stadt. „Erste Kontakte und einen Ortstermin gab es bereits vor rund einem Jahr, die Kreisjägerschaft hat mittlerweile auch eine Bauvoranfrage gestellt“, berichtet Ralph Holtze, Chef der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS).
Geschlossene Bauweise bevorzugt
Eigentlich hatten die Verantwortlichen der Kreisjägerschaft, in der zurzeit nach eigenen Angaben 1439 Jägerinnen und Jäger organisiert sind, den alten Schießstand in Breckerfeld-Ehringhausen modernisieren wollen, ein notwendig gewordener Neubau in der angestrebten Größenordnung war jedoch nicht möglich. „Wir haben sehr positiv auf die Anfrage reagiert“, sagt Holtze. „An den Hegeringen hängen tausende Personen, die offensichtlich die gute Verkehrsanbindung schätzen und die erwartungsgemäß auch die Infrastruktur unserer Stadt wie Gastronomie und Einzelhandel nutzen werden“, so Holtze.
Die Stadt Sprockhövel hat das ehemalige Burgschützen-Gebäude und das Grundstück, auf dem in der mittlerweile abgebauten Traglufthalle Flüchtlinge untergebracht waren, der Kreisjägerschaft zum Kauf angeboten. Nach Angaben der Jäger steht eine Kaufsumme von insgesamt 270.000 Euro im Raum – 90.000 Euro für das Haus und 180.000 Euro für das Grundstück.
Die grüne Vereinigung hat viel vor: Mit einem Investitionsvolumen von rund 4 Millionen Euro soll – möglicherweise auch in Kooperation mit den Kreisjägerschaften Solingen, Wuppertal und Mettmann – eine Anlage mit sechs 100-Meter-Ständen, fünf Kurzwaffenständen à 25 Meter, ein 50-Meter-Stand „Laufender Keiler“ und ein 25-Meter Stand „Kipphase“ entstehen. Außerdem wird erwogen, einige 300-Meter-Schießbahnen anzulegen und einen Stand fürs Wurfscheibenschießen („Tontauben“). Die Maßnahme soll zu 80 Prozent mit Mitteln des Landesjagdverbandes gefördert werden, 20 Prozent müsste auf Kreisverbandebene beigesteuert werden.
Die Kreisjägerschaft Ennepe-Ruhr könnte die Schießanlage, die wegen der Hanglage nach Auskunft von Holtze in den Berg hineingebaut werden müsste, auch in offener Bauweise errichten, man wolle jedoch auf jeden Fall eine abgeschirmte „Indoor“-Anlage bauen, um so auf jeden Fall Konflikte mit den Anwohnern vorzubeugen, selbst wenn die wenigen nur in einiger Entfernung leben, teilt die Kreisjägerschaft mit.
„Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nichts in konkreter Planung“, betont ZGS-Chef Ralph Holtze. Wird die Planung konkreter, wird sie die Gremien beschäftigen. Bis dahin bleibt noch offen, wie groß und umfangreich die Jäger ihr Engagement in Sprockhövel in Angriff nehmen wollen.