Sprockhövel. Die Telekom baut in Sprockhövel schnelles Internet aus. An einigen Baustellen tut sich jedoch seit Monaten nichts mehr. Anwohner sind sauer.
Der Ausbau des schnellen Internets in Sprockhövel ist erneut ins Stocken geraten. Baustellen wie etwa an der Wuppertaler Straße in Obersprockhövel liegen seit Monaten brach.
Dabei hatten Anwohner schon Highspeed-Verträge zum 15. Oktober abgeschlossen. Anbieter wie Vodafone teilten nach mehrfacher Verschiebung Ende Dezember ihren Kunden mit, dass „sich der Bereitband-Ausbau an Ihrer Adresse noch verzögert“. Ein konkreter Anschalttermin werde noch genannt.
Tiefbauamtleiter wird deutlich
Und nicht nur das: Wie die Redaktion von Bauarbeitern erfuhr endeten Leerrohre, die im ersten Schritt verlegt wurden im Nirgendwo. Kabel konnten deshalb nicht eingezogen werden. Bauarbeiter haben außerdem bei der Instandsetzung einer Baustelle etwa einen Kanal mit Erde verschüttet, bei einer anderen ist ein Fußweg seit Monaten nicht nutzbar.
Ulrich Höhmann, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, wird auf Nachfrage dieser Redaktion sehr deutlich: „Das ist Bau-Pfusch. Die Arbeiten laufen katastrophal!“
Baustellen-Kontrolle durch die Stadt
Grundsätzlich begrüße er den flächendeckenden Breitbandausbau. Aber: „Die Leute, die dort Kabel verlegen, die haben keine Ahnung vom Tiefbau. Die ferkeln sich da irgendwas zusammen.“ Auch bei der Absicherung der Baustellen gebe es Probleme.
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So habe das Tiefbauamt der Stadt einen Mitarbeiter abgestellt, der die Baustellen kontrolliere. Ulrich Höhmann sieht das Problem bei den Subunternehmern der ausbauenden Telekom. „Für den Breitbandausbau müssen Kabel verlegt werden und das ist das größte Problem. Die Telekom vergibt die Bauaufträge an Dritte, doch das funktioniert nicht.“ Es habe bereits ein Gespräch mit Bürgermeister Ulli Winkelmann und einem Telekom-Manager gegeben, danach sei aber auch nichts passiert.
Probleme mit Subunternehmen
Das sieht die Telekom naturgemäß anders. „Aktuell gehen die Arbeiten gut voran“, sagt ein Sprecher auf Nachfrage. Verzögerungen seien vor allem durch Genehmigungsverfahren und Frost entstanden.
Auch die Telekom gibt allerdings zu, Probleme mit seinen Subunternehmern zu haben. Ein Wechsel sei „erforderlich“ gewesen. Wenn die Stadt Mängel gemeldet hat, würden diese „zeitnah beseitigt“.
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Ingrid Döbbelin, die bei der Stadt noch für die Wirtschaftsentwicklung zuständig ist, zeigt sich mit den Arbeiten trotz der Beschwerden des Tiefbauers und der Anwohner zufrieden. „Wir sind ein ordentliches Stück voran gekommen. Die Arbeiten sind nahezu abgeschlossen.“
In Haßlinghausen geht es schneller
Ursprünglich sei ein Ende der Bauarbeiten für Ende 2018 geplant gewesen. „Das eine oder andere Loch besteht aber noch“, sagt Ingrid Döbbelin. In Haßlinghausen, dem Vorwahl-Bereich 02339, gehe der Ausbau besser voran als in Ober- und Niedersprockhövel. „Wir nehmen die Situation sehr ernst.“
Anwohner warten indes weiter auf das schnelle Internet. Wann das kommen soll, kann die Telekom trotz mehrfacher Nachfrage nicht beantworten. Das Unternehmen gibt bereits für große Bereiche Obersprockhövels an, dass Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s erreicht werden. Tatsächlich waren es nur 2 bis 6 Mbit/s.