Sprockhövel. . In der Ratssitzung am nächsten Donnerstag soll eine weitgehend neue Struktur der Verwaltungsorganisation von der Politik verabschiedet werden.

Sprockhövels Rathaus steht vor einem tiefgreifenden Umbau: Eine von Bürgermeister Ulli Winkelmann eingesetzte Arbeitsgruppe hat innerhalb einiger Wochen eine weitgehend neue Verwaltungsstruktur entworfen. In diesem Zusammenhang wird auch ordentlich am Personalkarussell gedreht. Winkelmann selbst schweigt zu den Personaländerungen.

Die Fraktionsvorsitzenden der Parteien wurden bereits vom Verwaltungsvorstand informiert. „Die Politik hatte allerdings keinen Einfluss darauf“, betont Wolfram Junge, SPD-Fraktionsvorsitzender.

Volker Hoven soll mehr Zuständigkeiten bekommen.
Volker Hoven soll mehr Zuständigkeiten bekommen. © Manfred Sander

Ingrid Döbbelin, die zuvor für die Wirtschaftsförderung zuständig war, wird die Stelle von Oliver Tollnick einnehmen, der bisher im Bereich Soziales war und in die Personalorganisation wechselt. „Da Kämmerer Hoven sehr ausgeprägte unterschiedliche Kompetenzen besitzt, halten wir die Umstellung für einen guten Push nach vorne – sowohl was die Betreuung der Sprockhöveler Unternehmen angeht, als auch, was das Management des Flächenbedarfs betrifft“, erklärt Junge.

Mehr Zuständigkeiten für Hoven

In absehbarer Zeit erwartet Junge, dass es auf der Stelle von Justiziarin Angeli Bülow eine Personalkosteneinsparung gibt. „Durch die Reform wird auf jeden Fall Geld für die Verwaltung eingespart.“ Man habe auch für den bisherigen Stadtsprecher Uwe Kellner, der Stellvertreter von Angeli Bülow und Ende 2018 ebenfalls beurlaubt worden war, eine Lösung gefunden. Er ist weiter bei der Stadt beschäftigt, sitzt aber nicht mehr im Rathaus in Haßlinghausen. Aus dem Rathaus heißt es, die in der vorliegenden Form bestehende Aufbauorganisation sei nach gut 14 Jahren veraltet, den neuen Herausforderungen wie Digitalisierung, demografische Entwicklung, Mitarbeitermotivation oder Finanzen müsse Rechnung getragen werden.

„Sicherheit und Ordnung“ wird aufgewertet

Die Politiker werden am kommenden Donnerstag im Rat zunächst in nichtöffentlicher Sitzung (17.30 Uhr) über das Konzept der neuen Zuständigkeiten auch im Personalbereich entscheiden, dann soll es im öffentlichen Teil (ab 18 Uhr) vorgestellt werden, um am Folgetag in Kraft treten zu können. Beim Vergleich des alten mit dem neuen Organigramm fällt auf, dass – sofern die Reform abgesegnet wird – einige wichtige Zuständigkeiten des Bürgermeisters zum Beigeordneten Volker Hoven abwandern, so die Funktionsstelle Wirtschaftsförderung, Tourismus und Stadtmarketing.

„Sicherheit und Ordnung“, bislang ein Sachgebiet, wird zum Fachbereich aufgewertet und ebenfalls dem Beigeordneten unterstellt; zusammen mit dem Finanzmanagement bildet es den dritten Geschäftsbereich. Von dort wechseln die Sachgebiete Planen, Wohnen, Bauen, Umwelt als Fachbereiche in den vierten Geschäftsbereich und bilden mit Tiefbau/Bauhof und dem erwähnten Komplex Wirtschaftsförderung einen gemeinsamen Zuständigkeitsbereich. Unberührt bleibt der zweite Geschäftsbereich, in dem Jugend, Familie, Schule, Soziales, Integration und Senioren verwaltet werden.