Sprockhövel. . Die DNA-Analyse der Knochen, die die Polizei im Juli 2014 gefunden hatte, belegt: Sie stammen nicht von Axel P. Der Drogenbauer bleibt verschwunden.
Die menschlichen Knochen, die die Polizei auf der ehemaligen Straußenfarm in Gennebreck im vergangenen Jahr gefunden hatte, gehören nicht zu dem Vermissten Axel P. Das bestätigen nun die Ergebnisse der DNA-Untersuchung, erklärt der ermittelnde Staatsanwalt Joachim Lichtinghagen auf Nachfrage dieser Zeitung. Damit stecken die Ermittler vorerst in einer Sackgasse. Weitere Spuren zum Verbleib des damals 47-jährigen Wuppertalers gibt es derzeit nicht. Der Hauptverdächtige John R. sitzt bereits in Haft.
Schon Anfang des Jahres 2013 hatte die Polizei Hinweise erhalten, dass Axel P. getötet und auf dem Gelände der Straußenfarm an der Straße Huxel verscharrt worden sei. Seitdem läuft die Suche nach dem vermissten Wuppertaler. Im mehreren Großaktionen hatte die Polizei mit Hilfe des Technischen Hilfswerks das an die 20 000 Quadratmeter große Gelände umgegraben. Bis zu einer Tiefe von sechs Metern hatten die Suchtrupps nach Spuren des Vermissten gesucht.
Tausende Cannabis-Pflanzen gezüchtet
Gefunden haben sie acht im Boden vergrabene See-Container. In denen hatte Axel P. unterirdisch tausende Cannabis-Pflanzen gezüchtet. Gemeinsam mit seinem Kompagnon, dem Ende-30-jährigen Ex-Polizisten John R., hatte der Vermisste die Straußenfarm als Tarnung für die Cannabis-Plantage betrieben. Auf die Spur war die Polizei ihnen durch einen anonymen Hinweis gekommen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass John R. etwas mit dem Verschwinden des Wuppertalers zu tun hat. R. hatte ausgesagt, sein Komplize habe sich nach Südafrika abgesetzt.
Bei ihrer Suche in Sprockhövel war die Polizei im Juli vergangenen Jahres schließlich auf menschliche Knochen gestoßen. Die wurden einer aufwändigen DNA-Untersuchung unterzogen, die sich bis zu diesem Frühjahr hinzog. Jetzt steht fest: Die Knochen stammen nicht von Axel P.
Grabsteine auf dem Gelände gefunden
Offenbar befand sich auf dem Gelände auch ein alter Friedhof. „Wir haben auch Grabsteine gefunden“, erklärt Staatsanwalt Lichtinghagen. Daher stammen wohl auch die Knochenstücke, deren Alter ein archäologisches Institut bestimmt hat. Diese Spur bringt die Ermittler somit nicht weiter.
Weitere Grabungen auf der ehemaligen Straußenfarm sind derzeit nicht geplant, sagt Lichtinghagen: „Wir wissen nicht an welche Stelle und wie tief wir noch graben sollten.“ Die Polizei habe inzwischen alle Spuren verfolgt, weitere Hinweise, die zu einer Aufklärung des Fall beitragen könnten gebe es zur Zeit nicht. Der noch hauptverdächtige Sprockhöveler sitzt im Gefängnis. Er wurde im Juli 2013 wegen Beihilfe zum illegalen Drogenhandel zu fünf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Der mutmaßliche Tatort ist übrigens unterdessen wieder freigegeben.