Oberhausen.

Gestartet wird am Kaisergarten. Besonders praktisch: Direkt am Schloss ist eine Leihstation des „Metropolrades Ruhr“. Einfach die Nummer auf dem Gepäckträger anrufen, Fahrradnummer durchgeben und schon bekommt man einen Zahlencode, der das Schloss öffnet.

Über "Slinky" geht es auf die Emscherinsel

Mit dem Leihfahrrad geht es über die Slinky-Brücke auf die andere Kanal-Seite. Vorbei an hunderten von Liebesschlössern, die am Brückengeländer ewige Treue verkünden, ist der Blick über den Rhein-Herne-Kanal bis zum Gasometer beeindruckend. Auf der Emscherinsel angekommen muss man sich erst einmal orientieren, denn Wegweiser sind hier nicht zu finden.

Nicht zu übersehen ist aber der Gasometer, der hoch über den Kanal zu thronen scheint. „Das ist die richtige Richtung“, denke ich, denn schließlich soll es ja entlang der Oberhausener Sehenswürdigkeiten gehen. Also rauf aufs Rad und unter der Rehberger-Brücke entlang des Rhein-Herne-Kanals. Lange dauert diese Idylle nicht an, denn schon kurz hinter der Brücke führt der Weg ein Stück abseits des Kanals vorbei am Restaurant am Bootshaus. Hat man dieses Stück hinter sich, wird es idyllischer.

An der Emscher riecht's - noch

Rechts fließt der Kanal, links die Emscher und direkt am gegenüberliegenden Ufer der Gasometer. Der Lärm der Bundesstraße verstummt langsam hinter mir, Käne schippern an mir vorbei. Und an manchen Stellen sieht man die Emscher nicht nur, man riecht sie auch. Eine Momentaufnahme, die man in ein paar Jahren nicht mehr haben wird. Denn dann fließt das Abwasser unterirdisch. Grundsätzlich ist es auch im Spätherbst schön, den Fahrradweg entlang der 34 Kilometer langen Emscherinsel zu fahren. Der Weg ist gut ausgebaut und man begegnet dem einen oder anderen Fußgänger.

Zahlreiche Brücken laden zum Überqueren des Kanals ein. Von den Tourenschiffe, die im Sommer am Haltepunkt „Neue Mitte“ abfahren, ist nichts zu sehen. Dafür geben die fehlenden Blätter der Laubbäume Blicke auf den Klettergarten vor dem Gasometer preis. Und tatsächlich sind einige Sportler in den Baumkronen. Immer wieder geht es unter Eisenbahn- und Straßenbrücken hindurch – ein Stück Ruhrpottromantik. Bänke laden zum Verweilen ein und siehe da: Nun finde ich auch Wegschilder, die mir die Strecke weisen.

Zurück durch den Gehölstgarten

Rund zwei Kilometer weiter führt mich die Strecke noch entlang des Kanals. Hinter den Baumkronen am anderen Ufer kann man schon den tanzenden Strommast erkennen. Dort will ich hin. Ich überquere die Brücke am Haus Ripshorst und blicke noch einmal auf Kanal und Emscher. Dann stehe ich vor dem Zauberlehrling, ein Kunstwerk der Emscherkunst 2010.

Für den Rückweg bietet sich ein Schlenker durch den Gehölstgarten an, der unweit des Kunstwerkes angelegt ist. Auch, wenn die Zeit der sich färbenden Blätter fast schon vorbei ist, lädt das parkaähnliche Grundstück zum verweilen ein. Weiter geht es vorbei an der Marina und über die Brücke zurück auf die Emscherinsel. Denn die andere Uferseite ist mit Treppenaufgängen für Radfahrer eher suboptimal. Die markante Slinky-Brücke ist das Ziel des rund 8 Kilometer langen Rundweges.

Zurück im Kaisergarten gibt es hier die Möglichkeit den Tag im Tiergehege ausklingen zu lassen. Und das Leihfahrrad kann hier wieder an Ort und Stelle abgeschlossen werden. Übrigens: Wer nicht den ganzen Rundweg fahren möchte, kann die Räder auch an folgenden Orten auf dieser Strecke zurückgeben: Neue Mitte, Marina und dem Schloss Oberhausen. Kosten: 30 Minuten 1 Euro, oder 9 Euro für den ganzen Tag.

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