Oberhausen. . Eher durch Zufall wurde Heinz Depping ein Bienenfreund. „Seit dieser Zeit betrachte ich die Natur mit ganz anderen Augen“, ist er heute froh darüber.
Es war eher ein Zufall, der Heinz Depping vor rund 30 Jahren zu den Bienen brachte. „Ich hatte damit eigentlich gar nichts am Hut“, berichtet der pensionierte Lehrer. Über den Ehemann einer Arbeitskollegin wurde ihm die Imkerei nahe gelegt. „Wir saßen eines Tages gemeinsam bei uns im Garten. Da warf er den Gedanken in den Raum, ob ich nicht ein oder zwei Völker bei mir aufnehmen könnte.“ Nach einem kurzen Abwägen willigte Depping ein, ließ er die fleißigen Honigsammler bei sich einziehen. Zunächst drei Jahre lang wollte er im Anschluss in die Welt der Imkerei vorstoßen, angeleitet vom Mann der Kollegin. Da dieser jedoch kurz darauf ins Ausland ging, musste sich Depping plötzlich alleine kümmern. „So bin ich zum Bienenzuchtverein gekommen.“
Prima Ausgleich zum Beruf
Damals sei dies ein Verein gewesen, der vor allem aus älteren Herrschaften bestand. „Ich war mit Abstand das jüngste Mitglied“, berichtet er. Abschrecken ließ er sich davon aber nicht, lernte von Jahr zu Jahr dazu, ist inzwischen gar seit 20 Jahren Vorsitzender. „Seit dieser Zeit betrachte ich die Natur mit ganz anderen Augen.“
Am Haus Ripshorst
Die nächste Führung „Was Sie schon immer über Bienen wissen wollten“ am Lehrbienenstand findet am Sonntag, 9. August, ab 11 Uhr statt. Wie groß ist überhaupt so ein Bienenvolk, wie viel Kilo Honig liefert eine einzelne Biene und warum tanzen Bienen? Diese und weitere Fragen beantwortet Heinz Depping den Besuchern.
Veranstalter ist der Bienenzuchtverein Oberhausen, Treffpunkt ist das Bienenhaus am Haus Ripshorst, Ripshorster Straße 306. Weiter Informationen gibt es unter der Telefonnummer 861858.
Denn die Imkerei sei ein prima Ausgleich zum Beruf gewesen. „Ich war draußen unterwegs, wurde teilweise auch körperlich gefordert.“ Wenn es zum Schleudern des Honigs kommt, sei dies schon anstrengend. „An diesen Tagen verliere ich schon mal zwei bis drei Kilo“, berichtet er. Neulinge sollten sich davon jedoch nicht abschrecken lassen. „Im Sommer sollte man sich in der Woche pro Volk eine halbe Stunde Zeit nehmen, um sich um die Bienen zu kümmern.“
Im Winter, vorausgesetzt der Imker hat sich vernünftig um seine Schützlinge gekümmert, könnten die Tiere auch auf sich gestellt überleben.
Für sein Hobby nimmt er durchaus auch größere Fahrten auf sich – einige seiner Bienenvölker bringt Depping nämlich für einige Wochen aufs Land. „Mitte April bis Mitte Mai stelle ich ein Volk bei einem Landwirt in der Nähe von Rapsfeldern ab.“ Innerhalb eines Monats würden die Bienen derart viel Nektar produzieren, dass der Bienenstock voll sei. „Aus anderthalb Kilo Nektar können wir 500 Gramm Honig gewinnen. Die Bienen haben währenddessen drei Millionen Blüten bestäubt“, erklärt Depping mit etwas Ehrfurcht in der Stimme. „Die Bienen vollbringen eine fantastische Leistung.“ Da Bienen in erheblichem Maße zum Erhalt von Wild- und Kulturpflanzen beitragen, sieht er die Tätigkeit als Imker auch als aktiven Natur- und Umweltschutz an. Seine Gleichung: Ohne Imker keine Bienen, ohne Bienen keine Natur, ohne Natur keine Menschen.
Darum freut es Depping sehr, dass aktuell immer wieder neue Oberhausener ihr Interesse an der Imkerei entdecken. „Vor Bienen muss man keine Angst haben.“