Oberhausen. Einmal im Monat wird es rund um St. Joseph frisches Obst und Gemüse von hiesigen Bauern geben. Förderverein möchte Leben in den Stadtteil bringen.
Das Thema der Nahversorgung brennt den Styrumern seit einiger Zeit unter den Nägeln. Seitdem der örtliche Edeka seine Pforten geschlossen hat, klafft eine Lücke im Angebot. Vor diesem Hintergrund haben sich nun Menschen im Stadtteil zusammengefunden, die mit einer frischen Idee gegensteuern wollen: Ein Markt mit Produkten aus der Region soll die Styrumer einmal im Monat auf das Gelände an der St.-Joseph-Kirche ziehen. „Obst und Gemüse von Oberhausener Bauern werden die Leute kaufen können“, wirbt Bäckermeister Stefan Agethen. Der erste Markt wird am Freitag, 3. Juni, stattfinden.
„Wer kein Auto hat, der ist so gut wie aufgeschmissen“, gibt Jürgen Köhler, CDU-Stadtverordneter aus Styrum, den aktuellen Stand der Dinge zum Thema Nahversorgung im Stadtteil wieder. „Für den Einkauf muss man nach Mülheim fahren“, ergänzt Agethen.
Froh über neuen Lebensmittelladen
„Wir sind froh darum, dass Bert Jurgeleit seinen neuen Laden aufgemacht hat“, führt Hans Gerd Tenoth, der Vorsitzende des Styrumer Bürgervereins, an. Anfang April hatte dieser sein Lebensmittelgeschäft an der Lothringer Straße eröffnet. Dennoch habe dieser die vorhandene Lücke nicht komplett schließen können. Da der Markt vor allem auf frisches Obst und Gemüse setze, dürfe er deswegen auch nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als Ergänzung zum Geschäft gesehen werden, so Tenoth.
Es sei zu Beginn gar keine fixe Idee gewesen, dass unbedingt ein Markt veranstaltet werden müsste, aber irgendwie ist es am Ende doch dazu gekommen, berichtet Holger Schmitz, der Pfarrer der Gemeinde St. Joseph. „Vor Ostern kam das in ersten Gesprächen auf, dass wir was machen wollen.“ Am Ende der Ideenfindung stand dann der Entschluss fest, einen Markt auf die Beine stellen zu wollen. Der Förderverein der Kirche tritt dabei als Veranstalter auf.
Gemeindereferentin Martina Stodt-Serve hatte sich seit diesem Zeitpunkt um die Organisation Gedanken gemacht, arbeitete sich auch in Thematiken wie etwa Hygiene-Vorschriften ein. „Von Vorteil ist natürlich, dass wir uns auf privatem Kircheneigentum bewegen. Auf städtische Flächen greifen wir nicht zurück.“ Dies habe die Planungen deutlich vereinfacht.
Zusagen von hiesigen Landwirten
Den Kontakt zu Oberhausener Bauern stellte Bäckermeister Agethen her. „Wir haben Zusagen bekommen von den Familien Scheidt und Köster.“ Äpfel, Spargel und Erdbeeren aus der Region, vor allem auch direkt aus Oberhausen, soll es so zu kaufen geben. „Auch einen Imker werden wir in Styrum begrüßen können.“ Daneben werden Gemeindemitglieder Kuchen backen und Eintöpfe kochen.
Nicht nur ein einfacher Markt schwebt Pfarrer Schmitz vor, das gesamte „Dorf Styrum“ soll enger zusammenfinden. Jung und Alt sollen sich treffen. „Der Markt könnte ohne das ehrenamtliche Engagement der Menschen nicht stattfinden.“
Startschuss nach der Messe
Nach der Messe um 12.45 Uhr erfolgt am 3. Juni der feierliche Auftakt des Markts auf dem Kirchengelände an der Josefstraße. Rund ein Dutzend Aussteller erwarten die Veranstalter in Styrum.
Die nächsten Termine für den Markt sind bereits fest eingeplant. So können sich Styrumer auf den 1. Juli, den 5. August und den 2. September freuen. An diesen Freitagen wird rund um die Kirche von 10 bis 17 Uhr Markt sein. „Wir wollen so unter anderem auch diejenigen erreichen, die ihre Kinder vom Kindergarten abholen“, sagt Pfarrer Holger Schmitz.
Der Markt könnte so auch eine Lücke schließen, die nach dem Ende des Styrumer Volksfestes entstanden ist. Wie berichtet, wird der Bürgerverein aufgrund rückläufigen Besucherzuspruchs kein Fest mehr veranstalten.