Oberhausen. . Mitte Oktober soll ein Kaufpark der Rewe-Gruppe in Heide eröffnen. Jahrelanger Rechtsstreit vorausgegangen. Zweiter Neubau lässt auf sich warten.

Jahrelang hat der Rechtsstreit mit der Stadt gedauert, jetzt wird das Ergebnis so langsam sichtbar: Auf dem Grundstück des ehemaligen Autohauses Kramer haben die Hochbauarbeiten für einen neuen Supermarkt begonnen. Auf dem rund 7490 Quadratmeter großen Grundstück entsteht eine Kaufpark-Filiale mit 799 Quadratmetern Verkaufsfläche, 125 Parkplätzen und Bäcker samt Sitzgelegenheiten.

Fünf Jahre hatten Kai und Walter Brandenburg vom Autohaus Kramer mit der Stadt darüber gestritten, ob sie das Gewerbegrundstück als Supermarktstätte für die Dortmunder Rewe-Gruppe umnutzen dürfen. Im Sommer 2015 hatte der Abriss für die Tochter „Rewe – Ihr Kaufpark“ begonnen.

Antrag für Bunker liegt vor

Eröffnet werden soll der Markt laut Kai Brandenburg Mitte Oktober – und damit etwa sechs Monaten später als geplant. Der Abriss sei aufwändig gewesen, sagt Brandenburg, auch weil ein bestehendes Wohn- und Geschäftshaus auf dem Gelände entsprechend geschützt werden musste. „Die Arbeiten an den Fundamenten sind nun abgeschlossen, Ende Mai werden die Wände des neuen Marktes stehen.“ Ende Juni werde Richtfest gefeiert, zwei Monate seien für den Innenausbau nötig.

Währenddessen kommen die Pläne zum Bau eines zweiten Supermarktes in Osterfeld bisher nicht voran. Auf dem ehemaligen Bunkergrundstück an der Bottroper Straße soll ein zweiter Markt der Rewe-Gruppe entstehen. Ursprünglicher Investor war auch hier Kai Brandenburg. Die Gelsenkirchener 3R Immobiliengesellschaft hat das Grundstück vor knapp eineinhalb Jahren zusammen mit einer städtischen Baugenehmigung für Supermarkt und Büroräume zum Preis von knapp zwei Millionen Euro erworben. 3R änderte die Planung und will nun nur noch den zweigeschossigen Supermarkt errichten.

Der Bauantrag ist nach Angaben der Stadt bereits gestellt; das alte Bauschild zur früheren Planung seit rund zwei Wochen verschwunden. „Der Antrag befindet sich in der Genehmigungsphase“, heißt es aus dem Rathaus. Der Gestaltungsbeirat sollte sich mit dem Projekt befassen. 3R-Chef Axel Röttger hatte vor Osterfelder Politikern im Januar gesagt, er wolle im September 2016 eröffnen.

Stillstand um umstrittenen Netto-Markt 

Fraglich ist die Zukunft eines geplanten Discounters an der Vestischen Straße. Das Vorhaben gehörte zu den Aufregern des Oberbürgermeisterwahlkampfes 2015. Auf einem privaten Gartengrundstück sollte ein 1020 Quadratmeter großes Ladenlokal mit etwa 80 Parkplätzen geschaffen werden. Die Firma Netto wollte dort eine Filiale unterbringen, die in nach eigenen Angaben alten und zu kleinen Räumen geführt wird. Die Stadt wollte so die Nahversorgung in Heide sicherstellen.

Nach Kritik der betroffenen Anwohner scheint das Verfahren jetzt auf Eis gelegt zu sein: Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) hatte sich vor seiner Wahl gegen die Bebauung ausgesprochen. Die Position des Oberbürgermeisters habe sich nicht geändert, sagte Schranz zuletzt. „Ich bin und bleibe aber sowohl mit den Eigentümern als auch mit den Anwohnern im Gespräch“, sagte er im März. Unabhängig vom Standort Vestische Straße werde sich mit den neuen Supermärkten die Nahversorgung in Osterfeld deutlich verbessern.