Oberhausen. . DRK plant weitere Einrichtung auf Gelände der ehemaligen Josefschule. Heim an der Saarstraße wird dafür aufgegeben. Stadtrat entscheidet am Montag.

Das Deutsche Rote Kreuz in Oberhausen will erneut bis zu acht Millionen Euro in einen Neubau für pflegebedürftige Senioren und junge Menschen investieren – dieses Mal auf dem Grundstück der ehemaligen Josefschule an der Duisburger/Ecke Wernerstraße. Johann Härtling, Geschäftsführer des DRK Oberhausen, hofft, dass der Rat der Stadt in seiner Sitzung am kommenden Montag (9. Mai) den Plänen zustimmt.

Er erklärt den Hintergrund des Vorhabend: „Das neue Wohn- und Teilhabegesetz schreibt vor, dass bis Juli 2018 Einrichtungen wie die unseren bis zu 80 Prozent Einzelzimmer für die Bewohner vorhalten müssen. Das erfüllen zwei unserer Einrichtungen nicht.“

Härtling meint damit zum Beispiel das August-Wieshoff-Seniorenzentrum an der Saarstraße, das das DRK aufgeben wird, wenn der Neubau steht. Härtling: „Hier gibt die Gebäudestruktur einen Umbau nicht her. Wir sind Mieter des Hauses; was künftig damit geschieht, ist mir nicht bekannt.“

Behindertengerechte Ausstattung

Bekannt ist hingegen, dass im neuen Gebäude an der Duisburger Straße spätestens im Sommer 2018 Platz für 80 Senioren und jüngere Pflegebedürftigen geschaffen sein soll. Härtling: „Wir planen eine behindertengerechte Ausstattung, es werden alles Einzelzimmer mit eigenem Bad entstehen.“ Die Zahl 80 schreibt ebenfalls das Wohn- und Teilhabegesetz vor, betont Härtling: „Basierend auf neuen Erkenntnissen. So sollen anonyme Rieseneinrichtungen verhindert werden. Es soll die Möglichkeit geben, Wohngruppen zu bilden und die Einrichtung überschaubar zu halten, damit sich die Bewohner wohlfühlen und die Zimmer eine bestimmte Größe haben.“

In Abstimmung mit der Stadt habe man das Grundstück der im August 2013 aufgegebenen Josefschule als geeignet für ein solches Bauprojekt ausgeguckt. Die Grundstücksfläche beträgt 4713 Quadratmeter. Eine entsprechende Bebauungsplanänderung durchläuft derzeit die Gremien. Härtling: „Ich hoffe, dass wir zügig mit den Arbeiten beginnen können, sobald alle Genehmigungen vorliegen.“

Oberhausener DRK kann als Mieter einziehen

Maximal 100 000 Euro pro Pflegeplatz dürfe in den Neubau investiert werden, das summiert sich folglich auf höchstens acht Millionen Euro. Der Landschaftsverband werde das Finanzierungskonzept prüfen, wird es genehmigt, kann der Bau beginnen: „Am liebsten gestern“, sagt Härtling schmunzelnd. Auch bei diesem Projekt werde ein Investor den Bau stemmen und das Oberhausener DRK dann als Mieter einziehen.

Neben den Plätzen für pflegebedürftige Senioren wird das neue Heim an der Duisburger/Wernerstraße auch jüngere Menschen zwischen 18 und 65 Jahren mit Pflegebedarf aufnehmen. Härtling: „Es gibt in Oberhausen nur wenige solche Plätze, aber durchaus einen Bedarf.“ Baulich bestünden zwar keine Unterschiede, wohl aber in der Betreuung: „Man muss auf andere Interessen und Bedürfnisse eingehen als bei den Senioren.“

Alle Einrichtungen auf den neuesten Stand bringen 

Mit 74 Plätzen entsteht derzeit zudem an der Grenzstraße ein weiterer Neubau des Oberhausener DRK, der den Ansprüchen des neuen Wohn- und Teilhabegesetzes entspricht (wir berichteten). Die Arbeiten liegen hier gut im Zeitplan, erklärt Härtling: „In einem letzten Schritt steht dann der Umbau des Martha-Grillo-Heims an der Gustavstraße auf dem Programm.“ Dort wird die derzeit vorhandene Zahl von 139 Plätzen auf etwa 80 reduziert.

Wenn dieses dritte Projekt umgesetzt ist, sollen sich die 250 Plätze, die das DRK in Oberhausen insgesamt anbietet, auf drei in etwa gleich große Einrichtungen verteilen, sagt Härtling.