Knappenviertel. . Forum Oberhausen-Ost schlägt Nachnutzung für auslaufende Hauptschule St. Michael vor. Akteure der Jugendarbeit wollen enger zusammenrücken.

Damit das Gebäude der Hauptschule St. Michael nach deren Auslaufen in diesem Sommer nicht jahrelang leer steht, hat das Forum Oberhausen-Ost eine Nachnutzung für das Gelände vorgeschlagen. Dem Zusammenschluss aus den unterschiedlichsten Institutionen – Kirchen, Verbänden, Werbegemeinschaft – schwebt die Errichtung eines „Stadtteilzentrums Oberhausen-Ost“ (SZO) vor. Dies wurde auf dem zweiten Treffen des Forums vorgestellt.

Schandfleck unbedingt vermeiden

„Es geht uns darum, einen Schandfleck im Viertel unbedingt zu vermeiden“, erklärt Jürgen Schnug, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Knappeninitiative (KInO). Mit einer Ansammlung an sozialen, kulturellen oder sportlichen Freizeit- und Informationsangeboten soll das zentral im Stadtteil gelegene Gebäude zum Anlaufpunkt für die Bürger werden.

Im Hinterkopf haben dabei Schnug und seine Mitstreiter im Forum beispielhaft die überdurchschnittlich hohe Quote an Alleinerziehenden im Knappen- und Uhlandviertel. Auch gebe es vor Ort einen hohen Bedarf an Sprachförderung, gerade bei kleinen Kindern – eine Anlaufstelle mit sozialen Angeboten sei darum dringend notwendig.

Nächster Termin des Forums am 1. September

Das Forum Oberhausen-Ost versteht sich als Austausch-Plattform von rund 40 Einrichtungen, Vereinen und Initiativen sowie engagierten Bürgern aus dem Stadtteil. Es wurde von der Werbegemeinschaft Knappeninitiative Oberhausen (KInO) und der Bezirksbürgermeisterin Dorothee Radtke initiiert.

Hintergrund der Forums-Idee ist die Vernetzung der Akteure vor Ort. Über gegenseitiges Kennenlernen sollen neue Initiativen angestoßen werden.

Auf dem Gründungstreffen im November letzten Jahres wurden vier Arbeitsgruppen (AGs) gebildet.

Als Termin für den nächsten Forums-Treff wurde der 1. September vereinbart. Die einzelnen AGs werden zwischenzeitlich unabhängig voneinander tagen. Angedacht ist aber auch, das Forum einmal jährlich für alle interessierten Bürger zu öffnen, um so noch mehr Anregungen und Ideen aufzunehmen.

Die Bezirksbürgermeisterin Dorothee Radtke wurde vom Forum aufgefordert, dieses Ansinnen zur Stadtteilentwicklung mit der entwickelten Konzeption in die Politik und Verwaltung zu tragen und sich für die Verwirklichung einzusetzen.

Diskussion über die Aufwertung des Uhlandparks

Die Folgenutzung der Hauptschule ist jedoch nicht das einzige Thema, das die Stadtteilakteure umtreibt. So soll etwa das Bistro im Bürgerzentrum Alte Heid stärker belebt werden.

Auch wurde bei der jüngsten Zusammenkunft erneut über die Aufwertung des Uhlandparks diskutiert. Die Stichworte waren dabei „Urban gardening“, beziehungsweise „Essbare Stadt“. Erste Gespräche mit dem zuständigen, bei der Stadt angesiedelten Agenda-Büro habe es bereits gegeben, so Schnug. „Warum sollten wir nicht von dem Projekt Essbare Stadt profitieren?“, fragt sich der Vorsitzende der KInO. Aus seiner Sicht müsste der Park dringend aufgewertet werden. Obst- und Gemüsebeete, die für die Bürger zugänglich sind, wären da eine „prima Idee“.

Um die Zukunft der Jugendarbeit machten sich die Forums-Mitglieder ebenfalls Gedanken. Die dafür zuständige Arbeitsgemeinschaft „Generationen“ habe dafür Ziele abgesteckt, so Pfarrerin Ulrike Burkhardt von der Luther-Kirchengemeinde. So wurde diskutiert, wie es nach Auslaufen des aktuellen Jugendförderplans, der bis 2020 gilt, weitergehen soll. Vor nicht allzu langer Zeit hatte die Gemeinde ihr Gemeindezentrum samt Jugendkeller verkauft, in einigen Jahren muss sie die Räumlichkeiten aufgeben. Jürgen Schnug hofft darauf, eine gemeinsame Lösung für die Jugendarbeit zu finden.

Mit Blick auf die Senioren im Knappen- und Uhlandviertel soll versucht werden, mehr sportliche Freizeitangebote zu etablieren. Dafür wird das Gespräch mit dem Turnerbund Oberhausen gesucht.