Oberhausen. . Auf die Diskussion der WAZ-Lokalredaktion Oberhausen im Knappenviertel meldet sich nun Anwohner Friedhelm Vogel. Für die 2016 auslaufende St.-Michael-Schule hat er eine kecke Idee. Er will das Gebäude als Stätte für junge Menschen erhalten - aber mit einer etwas anderen Ausrichtung als bisher.

Aufmerksam hat Friedhelm Vogel verfolgt, worüber Politik, Kaufleute und Bürger am WAZ-Mobil während des Stadtteilfestes im Knappenviertel sprachen. Hellhörig wurde der Anwohner der Knappenstraße bei der Frage, wie das Gebäude der 2016 auslaufenden St.-Michael-Hauptschule denn künftig genutzt werden könne. Denn Vogel arbeitet bereits selbst an einem Konzept: Er will die erste Oberhausener Jugendherberge ins Viertel holen.

Der Rat der Stadt hatte 2012 beschlossen, dass die vier Hauptschulen in Alt-Oberhausen und Osterfeld in den kommenden Jahren auslaufen sollen. Neue Schüler werden dort seitdem nicht mehr aufgenommen. 2016 wird die katholische St. Michael-Hauptschule geschlossen, knapp 50 Jahre nach ihrer Gründung 1968.

Anwohner ist gegen einen Abriss

Dorothee Radtke, langjährige ehemalige Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Knappeninitiative“ und noch immer engagierte Unternehmerin, hatte es beim Stadtteilfest am Wochenende als Herausforderung bezeichnet, eine neue Nutzung für das Schulgebäude zu finden.

Friedhelm Vogel fügt an: „Das Schulgebäude sollte vor allem so genutzt werden, dass es auch künftig ein Ort für junge Menschen ist.“

Vogel lebt in direkter Nachbarschaft zu der katholischen Hauptschule, er lobt deren Stellung im Stadtteil. Umso deutlicher macht Vogel sein Anliegen, das Haus 2016 bloß nicht abreißen zu lassen, um etwa gar einem Supermarkt Platz zu machen. „Die Schule muss sinnvoll genutzt werden.“

Der NRW-Landesverband

Weil er nun selbst seit vielen Jahren im Jugendherbergsverband aktiv sei und wisse, dass in Oberhausen eine solche Einrichtung fehle, habe er bereits im Februar ein erarbeitetes Herbergskonzept beim NRW-Landesverband vorgestellt.

Die Geschäftsführung des Landesverbands erteilt diesem Plan allerdings eine Absage: Man habe in Essen und Duisburg erfolgreiche Jugendherbergen, in Oberhausen nun ein weiteres Haus zu eröffnen sei derzeit nicht beabsichtigt, teilt eine Mitarbeiterin mit.

Die Fachleute im Rathaus stehen Interessenten an Schulgebäude offen gegenüber. Um die Entwicklung des 2016 leerstehenden Gebäudes sorgt sich das strategische Immobilienmanagement der Stadt Oberhausen; dort könnten sich Interessenten melden, sagt ein Rathaussprecher. Denn noch liege kein Folgenutzungskonzept vor.

Friedhelm Vogel gibt nicht auf und will beim Landesverband noch einmal nachhaken und verspricht der Redaktion: „Ich halte Sie auf dem Laufenden.“