Alstaden. . Lesepaten entführen Schüler der Concordiaschule ins Reich der Märchen.Teilnahme am landesweiten Pilot-Projekt. Auch Kita City-West macht mit.
Kinder lesen zu wenig. Ein Grund ist, darin sind sich Lehrer sowie Bildungsforscher einig, dass ihnen im Elternhaus zu wenig vorgelesen wird und sie zu wenig mit Büchern zu tun haben. Die Concordia-Grundschule (Alleestraße 137) will das ändern. Sie hat jetzt Eltern und Bildungslotsen zu Lesepaten ausgebildet.
Und die hatten schon etwas Lampenfieber, als sie sich jetzt zum ersten Mal den Erst- und Zweitklässlern präsentierten, ihnen einige Geschichten und Märchen vorlasen und vorspielten. Sabine Schulz (freie Trainerin) hatte den acht Lesepaten, Mütter und Freiwillige, zuvor die Grundlagen des Vorlesens und der Sprachförderung vermittelt. Die Ausbildung fand im Rahmen eines landesweiten Pilotprojektes und in Zusammenarbeit mit Stadt und Unterer Schulaufsichtsbehörde statt.
„Unser Ziel ist es, die Kinder frühzeitig ans Lesen heranzuführen und vor allem, den Spaß an Sprache und Lesen zu vermitteln. Lesen soll in den Alltag der Kinder integriert werden“, erklärt Schulleiterin Claudia Amann. Daneben würden die Sprachentwicklung, die Fantasie und das Konzentrationsvermögen geschult.
Lesepatin aus Berufung
Die gebürtige Kasachin Ludmila Max ist eine der Lesepatinnen. Sie liebt es, mit Kindern zu arbeiten. „Ich war in meiner Heimat Lehrerin. Kindern Literatur und Sprache näherzubringen ist meine Berufung“, sagt die 53-Jährige. Max liest deutsche Märchen vor, aber auch russische, dabei übersetzt sie Begriffe ins Russische. Denn sie möchte, dass die Kinder auch Märchen aus ihrer Heimat kennenlernen. Die Zweisprachigkeit ist gewollt, schließlich „sind viele russischsprachige Schüler an dieser Schule“, weiß Trainerin Sabine Schulz.
Ludmila Max fasziniert die Schüler der Eulenklasse mit einer Geschichte über Tiere, die alle friedlich in einem Haus leben – trotz unterschiedlicher Charaktere. Die Botschaft ist klar: Was die Tiere können, können die Menschen auch, egal, woher sie stammen.
Jeremy, Emanuel, Defne und ihren Mitschülern hat die Aktion jedenfalls großen Spaß gemacht. Sie lesen sich mittlerweile sogar schon eigene Geschichten vor. Aber den Lesepaten zu lauschen, sei spannender. „Wir mögen es, wenn die Lesepaten uns Geschichten vorlesen. Die sind immer so lustig“, erzählen Emanuel (6) und Defne (6). Klassenkamerad Jeremy gefallen die Tiere aus dem Märchen am besten. „Sie haben alle friedlich zusammen in einem Haus gewohnt“, staunt der Sechsjährige, Seine Lieblingsgeschichte: „Der gestiefelte Kater“.
Die Vorlese-Aktion kam also prima an. Auf einen ähnlichen Erfolg hofft auch die Kindertageseinrichtung City-West, die sich ebenfalls an diesem Projekt beteiligt.
Jeden dritten Mittwoch im Monat
Ab sofort geht es los: Jeden dritten Mittwoch im Monat werden den Schülern in der Concordiaschule nun Geschichten von ihren Lesepaten vorgelesen.
Wer ebenfalls noch Lesepate werden und das Projekt unterstützen möchte, erhält erste Informationen bei der Concordiaschule unter der Rufnummer 0208 620 55 90 .