Oberhausen. Schauspieler Klaus Zwick schenkt den Ehrenamtlerinnen als Vorleser genau das Vergnügen, mit dem sie sonst andere erfreuen.
Sie machen Kindern, Jugendlichen oder auch Senioren Literatur schmackhaft. Regelmäßig lesen sie in Kindergärten, im offene Ganztag von Grundschulen oder auch in Senioreneinrichtungen: ehrenamtliche Vorleser. Zum Dank durften sie nun selbst einmal in die Rolle des Zuhörers schlüpfen und erleben, wie viel Spaß das macht, womit sie sonst die Herzen anderer gewinnen. Dafür hatte Wilhelm Kurze, der Vorsitzende der Literarischen Gesellschaft, den Schauspieler Klaus Zwick für sie engagiert.
Passend zum Ambiente las Zwick in der Lounge „Le Baron“ auf der Oberen Marktstraße einige ausgewählte Kapitel aus „Maria ihm schmeckt’s nicht“, „Geschichten von meiner italienischen Sippschaft“ des Autors Jan Weiler. „2003 erschienen, war der Roman sofort ein Kassenschlager. Ich finde das Buch liebens- und lesenswert, weil der Autor seinen Schwiegervater Antonio auf sehr liebevolle und gleichzeitig sehr humorvolle Art beschreibt.“ Mittlerweile längst auch als Hör- und Taschenbuch erhältlich, kannten sicher viele Vorleserinnen die Geschichte auch durch ihre Verfilmung. Dennoch gelang es dem Profi-Leser Zwick sein Publikum zu fesseln, zu begeistern und immer wieder zum Kichern und zum Lachen zu bringen. Die Lesung war Vorlesevergnügen pur.
Liebens- und lesenswerte Geschichte
Vorlesespaß, den zum Beispiel Lesepatin Ursel Schlattmann nun bereits sein vier Jahren Kindergartenkindern gönnt. „Sie wissen, dass ich komme und sie bringen mir Bücher zum Vorlesen aus dem Fundus der Einrichtung.“ Das sei wichtig, damit die Kleinen sich die Bücher auch selbst anschauen könnten, wenn die Vorlesestunde vorbei sei. „Momentan ist Frederik mit den bunten Farben zum Herbst ihre Lieblingsgeschichte. Aber auch Märchen, wie etwa Die Prinzessin auf der Erbe kommen gut an“, sagt die Lespatin.
Das gilt übrigens auch für sehr alte Menschen, denen Margit Bergermann als Vorleserin im Seniorenheim Freude bereitet. „In den in Märchen vorkommenden Charakteren kann sich jeder selbst finden“, erklärt sie. „Märchen wurden für alle Altersgruppen geschrieben.“
Manch ein Lesepate fördert auch das Lesekönnen. Irmtraud Faber, die schon über eine längere Erfahrung als Vorleserin verfügt, fungiert neuerdings auch als geduldige Zuhörerin, wenn die Kinder der Internationalen Klasse der Adolf-Feld-Grundschule ihr etwas vorlesen.