Oberhausen. . Weniger Mitglieder, weniger Einnahmen: In Lirich, Buschhausen und Alstaden werden Gemeinde- und Pfarrhäuser veräußert. Die drei Kirchen bleiben.
Es wird sich viel verändern in der Emmaus-Kirchengemeinde, die von den drei früher selbstständigen evangelischen Gemeinden in Lirich, Alstaden und Buschhausen gebildet wird. An allen drei Standorten werden Gebäude verkauft. Hintergrund der Maßnahme, die jetzt Hauptthema einer Gemeindeversammlung war, ist die Notwendigkeit, künftig die Ausgaben der rund 12.000 Mitglieder starken Gemeinde zu senken.
Pfarrerin und Presbyteriumsleiterin Karin Schwark: „Wie überall in Oberhausen sinkt auch bei uns die Zahl der Gläubigen weiter. Wir müssen uns also kleiner setzen, wenn wir einen ausgeglichenen Haushalt erreichen wollen.“ Konkrete Zahlen wollte die Theologin jedoch nicht nennen.
Gemeinden schlossen sich vor acht Jahren zusammen
Am 1. Juli 2007 haben sich die Gemeinden Alstaden, Buschhausen und die Paulus-Gemeinde (Bereich Lirich) zur Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde zusammengeschlossen.
Die Gemeinde Alstaden wurde 1901 gegründet. Dieser Bereich hat ca. 5000 Mitglieder. Im Jahr 1905 wurde die Gemeinde Buschhausen gegründet, 1913 entstand die Lutherkirche Buschhausen, hier leben etwa 3400 Gemeindemitglieder. Rund 4500 Menschen gehören zur Gemeinde der Pauluskirche in Lirich, die 1906 eingeweiht wurde.
Auf der Basis einer Expertenanalyse zum Zustand der Kirchen-Gebäude steht nun fest, dass vor allem Gemeinde- und Pfarrhäuser verkauft werden sollen. Dem gegenüber bleiben alle drei Kirchen erhalten. Karin Schwark: „Wir sind uns einig, dass jeder Ortsteil seine Kirche und ein Gemeindezentrum behalten soll. Denn wir sind zum Teil die einzigen, die vor Ort Jugendarbeit anbieten. Das soll bleiben.“
Alstaden
Hier wird die Arbeit im vorhandenen Gemeindehaus an der Bebelstraße konzentriert. Auch die Jugendarbeit, derzeit in einem Gebäude an der Straße Rehmer beheimatet, zieht dorthin um. Dieses Jugendhaus kommt unter den Hammer, ebenso wie das Pfarrhaus, das nicht mehr benötigt wird.
Buschhausen
Das Gemeindehaus an der Skagerrakstraße wird bleiben. Ein leer stehendes Pfarrhaus und ein Mietshaus neben der Lutherkirche, das einst für Gemeindemitarbeiter genutzt wurde, werden verkauft. Ein Gutachter soll den Wert der Gebäude ermitteln. Zur Disposition stehe auch das Pfarrhaus an der Lehmbachstraße, sagt Pfarrer Andreas Odlozinski.
Lirich
Hier stehen die umfangreichsten Veränderungen an, denn neben dem bereits beschlossenen Abriss des leerstehenden Gemeindehauses an der Duisburger Straße wird es einen Neubau geben. Entstehen soll ein Gemeindesaal neben der Pauluskirche. Bei der Gemeindeversammlung stellte Gereon Hecker, Leiter des Ingenieurbüros, das den diesbezüglichen Architekturwettbewerb gewonnen hat, die Pläne vor. Demnach soll der Neubau in Holzbauweise entstehen, die Verbindung zur Pauluskirche mit einer Überdachung hergestellt werden. Es wird ein Gemeindesaal mit Bewirtschaftungsmöglichkeit gebaut.
Geplant ist, diesen Neubau im Jahr 2017 einweihen zu können. Karin Schwark: „Dieser Neubau ist jedoch erst möglich, wenn die anderen Gebäude veräußert sind.“