Borbeck. . Ein Schmutzwasserkanal für den Emscherumbau ist geplant. Eine Fläche kleinerals ein Fußballfeld wird von der Emschergenossenschaft benötigt.
Die Renaturierung der Emscher kommt am Haus Ripshorst an: Eine Fläche von rund 6400 Quadratmetern soll der Neubau eines Schmutzwasserkanals im Landschaftsschutzgebiet in Anspruch nehmen. Zum Vergleich: Ein Fußballfeld – Maße 105 Meter mal 68 Meter – ist mit 7140 Quadratmetern um einiges größer. Auch im Bereich Sühlstraße werden kleinere Grünflächen den Arbeiten weichen müssen.
Unterirdische Bauwerke
In der jüngsten Sitzung des Landschaftsbeirats stellte die Emschergenossenschaft ihre Planungen vor, wie Schmutzwasser aus dem Einzugsbereich Borbeck gesammelt und dann in den unterirdisch verlaufenden Abwasserkanal Emscher (AKE) eingeleitet werden sollen. Die Abwässer aus Borbeck werden dafür im Bereich der ehemaligen Kläranlage Läppkes Mühlenbach behandelt, dort entsteht ein Stauraumkanal. Über einen Freigefällekanal, der in offener Bauweise entsteht, sollen die Gewässer zum AKE auf der anderen Kanalseite geleitet werden. Der Großteil der Bauwerke wird nach Auskunft der Genossenschaft jedoch unterirdisch errichtet.
Rohrleitung führt über 51 Kilometer
Der Abwasserkanal Emscher (AKE) wird in Tiefenlagen zwischen 8 bis 40 Meter im unterirdischen Rohrvortrieb hergestellt.
Die Rohrleitung, die in Dortmund unmittelbar unterhalb der Kläranlage Dortmund-Deusen beginnt, wird über eine Strecke von 51 Kilometern bis zum Klärwerk Emschermündung in Dinslaken geführt.
Als sichtbare Bauwerke würden nur die Kanaldeckel und ein Hochbauteil für die Betriebstechnik im Bereich der Sühlstraße entstehen. Dafür müssen dort junge Einzelgehölze, Rasen- und Wiesenflächen, geschnittene Hecken und weitere Gehölzstreifen entfernt werden.
Überreste des historischen Haus Ripshorst erhalten
Die Emschergenossenschaft gibt zudem an, dass ein Großteil der Flächen nach Abschluss der Baumaßnahmen wiederhergestellt werden könne. Knapp 2700 Quadratmeter werden jedoch für etwaig anfallende Instandhaltungsarbeiten benötigt – für den Fall der Fälle müssen Mitarbeiter der Genossenschaft Zugang zu den Kanälen haben.
Dieser Unterhaltungsweg, der sich direkt auf einem bereits heute vorhandenen Trampelpfad befindet, wird mit Schotterrasen befestigt und soll nach dem Abschluss der Arbeiten von den Besuchern des Gehölzgartens Ripshorst genutzt werden können.
Michael Tomec, der für den Naturschutzbund Deutschland (NABU) im Landschaftsbeirat sitzt, möchte sicherstellen, dass Überreste des historischen Haus Ripshorst erhalten bleiben.