Oberhausen. 2009 wurde das Ostbad in Oberhausen unter Protest der Bürger abgerissen. Nun stimmt die Politik einem Bebauungsplan zu: Mehrfamilienhäuser sind geplant.
Vor fast fünf Jahren wurde mit der Planung begonnen. Nun haben die gewählten Ratspolitiker dem Bebauungsplan Nr. 657 A Hunsrück-/Beckerstraße mehrheitlich zugestimmt. Es geht um das Gelände des früheren Hallenbads Ost. Die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft kann darauf künftig vier Mehrfamilienhäuser errichten, die höchstens dreigeschossig werden dürfen. Der dortige Spielplatz wird vorher nach Norden, neben die vorhandene Sporthalle, verlegt.
Die Sporthalle ist der Grund dafür, weshalb der Bebauungsplan in zwei Teile getrennt wurde. Ein Bereich umfasst die frühere Hallenbad-Fläche, die durch die Beckerstraße begrenzt ist. Der andere Teil betrifft jene Fläche, die der westlich angrenzenden Sporthalle. Sie sollte ursprünglich auch abgerissen werden. Davon geht die Stadtverwaltung nun nicht mehr aus.
Straßen bleiben im Eigentum der Wohnungsbaugenossenschaft
Angebunden werden die vier möglichen Stadtvillen über zwei Stichstraßen. Eine von ihnen führt von der Hunsrückstraße nach Süden. Sie bindet zwei der Häuser an, die zwischen ihr und dem verlagerten Spielplatz bzw. der Sporthalle liegen. Die beiden anderen Häuser werden von der Beckerstraße aus angefahren und liegen auf der heutigen Fläche des Spielplatzes am Südrand des Baugebiets, das insgesamt rund 8100 Quadratmeter groß ist. Beide Stichstraßen stoßen zusammen, sollen aber mit Pollern gesperrt werden, um Durchgangsverkehr zu verhindern. Die von der Beckerstraße ausgehende Stichstraße führt in ihrer Verlängerung als Fußweg direkt zu dem verlagerten Spielplatz. Beide Straßen bleiben im Eigentum der Wohnungsbaugenossenschaft.
Ostbad wurde 2009 abgerissen
Über drei Jahrzehnte stand das Ostbad Schwimmern offen, bis es 2009 gegen Bürgerproteste abgerissen wurde.
2006 hat der Rat der Stadt auf Grundlage des sogenannten Bäderkonzepts beschlossen, mit dem Freibad Alsbachtal und dem Sportbad Osterfeld auch das Ostbad zu schließen. Zugleich sollte ein Spaßbad, der Aquapark, errichtet werden.
Die Häuser dürfen zwölf Meter hoch werden und liegen damit auf dem Niveau der umliegenden Häuser. Sie werden barrierefrei konzipiert, so dass die Wohnungen mit ihren 87 Quadratmetern Größe für Senioren und junge Familien interessant sein sollen.
Linke wollen Grünfläche erhalten
Die Links-Fraktion hatte sich im Vorfeld gegen die Planung ausgesprochen. Sie stimmte im Planungsausschuss dagegen, wollte die Grün- und Spielflächen in der heutigen Größe erhalten wissen. Wenn überhaupt, so argumentierte sie damals, sollten auf dem bislang städtischen Grundstück Sozialwohnungen entstehen.
Bei der Bürgerbeteiligung sah sich die Planung nur vereinzelter Kritik ausgesetzt. So wurde zum Beispiel argumentiert, für zusätzlichen Wohnraum bestehe angesichts sinkender Einwohnerzahlen gar kein Bedarf. Schon wieder würden Freiflächen verbraucht. Die Stadtverwaltung hielt dagegen, für barrierefreie Wohnungen gebe es sehr wohl Bedarf. Verglichen mit dem Hallenbad Ost finde keine Verdichtung statt. Außerdem wurde die Verlagerung von dort bislang parkenden Lkw befürchtet.