Die Stadt Oberhausen muss für den Bau von neuen Wohnungen in Tafelbauweise (Fertighäuser) für die zunehmende Zahl an Flüchtlingen rund elf Millionen Euro aufbringen. Das geht aus einer internen Aufstellung des Rathauses hervor. Darin enthalten sind sechs Prozent Kostenerstattung für die Stadttochter Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), die der Stadt vertragsgemäß ihren Aufwand als Generalunternehmerin für Ingenieur- und Bauleistungen in Rechnung stellt. Diese Dienstleistung ist mit rund 600 000 Euro kalkuliert.

Die geplante Gesamtsumme von rund elf Millionen Euro wird für die Neubauten an der Duisburger Straße (200 Flüchtlinge), für die Ruhrorter Straße (100 Flüchtlinge) und für die Kapellenstraße (100 Flüchtlinge) aufgebracht. Der Standort Gabelstraße ist außerdem bereits um ein Gebäude für 50 Flüchtlinge erweitert worden. Die Flüchtlinge an der Weierstraße erhielten einen Sanitärcontainer. Finanziert wird der Aufwand über neue Darlehen der Stadt.

Vorgesehen in den neuen Flüchtlingsheimen sind gut 30 Quadratmeter große Wohnungen für maximal vier Personen. Darin befindet sich ein Raum zum Wohnen und Schlafen, eine Kochnische und ein Bad mit Waschbecken, Toilette, Dusche.

In privaten Wohnungen, in den Flüchtlingsheimen und in den Notunterkünften Tackenbergschule/Fröbelschule leben in Oberhausen derzeit 1450 Flüchtlinge. Die neuen Flüchtlingsheime sollen zum Jahresanfang 2016 fertig werden.

Da im nächsten Jahr noch mehr Flüchtlinge bundesweit erwartet werden, überlegt die Stadt Oberhausen derzeit auch, richtige Mehrfamilienhäuser für Flüchtlinge zu errichten. Der Vorteil: Diese sind später von normalen Mietern zu nutzen, wenn die Flüchtlingswelle abebben sollte. Nach einer Kostenschätzung der Stadt müsste man für ein Acht-Familien-Haus mit 70-Quadratmeter-Wohnungen etwa 1,5 Millionen Euro ohne Grundstückspreis aufbringen. In solch einem Mehrfamilienhaus sollen 50 bis 60 Flüchtlinge Unterkunft finden. Die Bauzeit eines Mehrfamilienhauses wird auf ein Jahr geschätzt.