Oberhausen. . Oberhausens erste Klimaschutzsiedlung entsteht in Schmachtendorf. Erschwingliche Mieten, hochwertige Qualität. Energiesparen macht’s möglich

Bezahlbarer Wohnraum ist auch in Oberhausen knapp. Das gilt besonders für den begehrten Norden der Stadt. Doch das soll sich jetzt ändern. In Schmachtendorf entsteht eine vom Land geförderte Siedlung, die vom Umweltministerium NRW jetzt sogar als „Klimaschutzsiedlung“ ausgezeichnet wurde.

Als die Störmann Bauträger GmbH das Grundstück Am Tüsselbeck/Zum Steinacker vor knapp sechs Jahren erwarb, waren dort noch achtstöckige Gebäude geplant. „Aber das ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Bauherr Klaus Störmann. Gemeinsam mit dem Bottroper Planungsatelier Robenek hatte ihn der Ehrgeiz gepackt: „Wir wollten hier vor allem Häuser für den sozialen Wohnungsbau hochziehen, die besonders hochwertig sind und damit Vorzeigecharakter haben.“

Wohnberechtigungsschein erforderlich

Seit 2001 entstanden in der Stadt insgesamt 2119 öffentlich geförderte Wohnungen. Im Jahr 2014 waren es 239. Wer dort wohnen möchte, benötigt einen Wohnberechtigungsschein (darf eine Einkommensgrenze also nicht überschreiten, z.B. 22.600 Euro Jahreseinkommen für zwei).

Bauträger Störmann errichtet in Schmachtendorf außerdem 42 Einfamilienhäuser (134 qm, 289.000 Euro) sowie 20 Eigentumswohnungen. Info dazu bei Detlef Schledorn, Tel. 3867171.

20 Einfamilien-Doppelhaushälften und 24 Wohnungen sind im Bau. Die Größe der Einfamilienhäuser liegt zwischen 102 und 127 Quadratmetern (vier bis fünf Zimmer). Die Ein- bis Zweiraum-Wohnungen sind zwischen 40 und 68 Quadratmeter groß. „Zwei Wohnungen könnten für größere Familien aber auch leicht zu einer zusammengelegt werden“, erläutert Störmann. In jedem der vier Mehrfamilienhäuser werden zwei Wohnungen rollstuhlgerecht ausgestattet. „Einen Aufzug gibt es dort natürlich auch“, ergänzt Architektin Sandra Eberz.

Erdwärme und Solarenergie

5,15 Euro pro Quadratmeter sind künftig für die Wohnungen, aber auch für die Miet-Häuser als Kaltmiete fällig. „Das Beste aber ist, dass es kaum Nebenkosten gibt“, wirbt Störmann. „Denn alle Häuser werden als extrem energiesparende Passivhäuser gebaut.“ Dafür sorgen unter anderem eine 30 cm dicke Fassade, eine 50 cm starke Dachdämmung sowie Fenster mit Dreifachverglasung. Erdwärmepumpen und eine Wohnraumbelüftungsanlage runden das Konzept ab. „Die Erdwärmepumpen kombinieren wir mit Solarenergie, damit decken wir den kompletten Wärmebedarf der Häuser einschließlich der Warmwasserbereitung ab“, versichert der Bauherr.

Ein Projekt, das auch das NRW-Umweltministerium überzeugte. Auf die erste „Klimaschutzsiedlung“ Oberhausens ist nicht nur Umweltdezernentin Sabine Lauxen stolz. Von den Gesamtbaukosten in Höhe von 8,7 Millionen Euro trägt das Land knapp 4,8 Millionen Euro. Der erste Bauabschnitt mit acht Häusern und sechs Wohnungen soll Ende Juli, das gesamte Projekt 2018 abgeschlossen sein. Wer sich Wohnraum reservieren lassen möchte, kann sich unter 02041/772277 an die Störmann-Hausverwaltung wenden.