Oberhausen. Der Eigentümer will das denkmalgeschützte Gebäude weiter entwickeln. Schwierig wird das beim ehemaligen Europapalast-Kino.
Mit dem Einzug der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und dem Umbau des leer stehenden Hotels zu seniorengerechten Wohnungen verbindet der Eigentümer des Europahauses, die Industria Wohnen, nicht nur das Ziel, den Baukörper als prägnantes Gebäude zu erhalten, er soll schrittweise weiterentwickelt werden. Dass dies beim einstigen Europapalast-Kino mit 1200 Sitzplätzen an der Elsässer Straße nicht einfach wird, weiß auch Industria-Geschäftsführer Klaus Niewöhner-Pape.
300.000 Euro investierte Industria in den Umbau leer stehender Ladenflächen und Praxisräume, in die Mitte September die Oberhausener Awo mit ihrer Begegnungsstätte sowie ihrem Service- und Verwaltungsbereich einzieht. Zur Höhe der Investitionen in den Umbau des ehemaligen Hotels kann Niewöhner-Pape derzeit keine Angaben machen. „Vom Architekturbüro haben wir noch keine Kosteneinschätzung. Die Planungen laufen noch. Der Denkmalschutz muss ja auch beachtet werden.“ Er hofft, dass die Arbeiten Anfang nächsten Jahres beginnen können. „Sobald wir die Genehmigung haben, starten wir. Ich rechne mit rund sechs Monaten Umbauzeit.“ 27 barrierefreie beziehungsweise barrierearme Wohnungen sollen entstehen. „Die Lage ist ideal. Viel zentraler geht es nicht.“
Ladenlokale für Künstler
Zwei derzeit leer stehende Ladenflächen könnten an Künstler vermietet werden, zu einem günstigen Mietzins. Den Vorschlag des SPD-Oberbürgermeisterkandidaten und Kulturdezernenten Apostolos Tsalastras, dass Stadt und Nutzer je ein Drittel der Miete zahlen und die Industria auf ein Drittel verzichtet, findet Niewöhner-Pape durchaus vernünftig. „Wir wollen keine Räume in dem Gebäude leer stehen lassen.“
Schwierig wird eine neue Nutzung des ehemaligen Europapalast-Kinos im Gebäudeteil an der Elsässer Straße. Im Prinzip eignet es sich für ganz unterschiedliche Veranstaltungsformate, für Konzerte, Theateraufführungen, auch Filmvorführungen. Allerdings entspricht der Saal nicht mehr den modernen Anforderungen. In den Brandschutz, in Fluchtwege und in Lärmschutz müsste investiert werden. Auch bräuchte es einen Betreiber, der über entsprechende Kontakte verfügt, um Veranstaltungen dorthin zu bekommen. Niewöhner-Pape: „Das ist keine einfache Immobilie.“