Aus der Problemimmobilie auf der Makrtstraße soll ein ressourcenschonendes Vorzeigeprojekt werden. 20 Tonnen Gemüse sollen im Dach-Gewächshaus gedeihen. Fertigstellung ist für Mitte 2017 geplant.
Dieses Mal soll alles anders werden: Der Abriss der alten Markthalle und der angrenzenden Gebäuden am Oberhausener Altmarkt wollen die Stadtplaner als Aufbruch verstanden wissen. Hier soll etwas Neues wachsen, das mit Signalwirkung auf die gesamte Innenstadt strahlen kann. Auf dem Dach des neuen Jobcenters, das hier bis Mitte 2017 entstehen wird, wird auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern ein Gewächshaus gebaut, das dem Anbau von Gemüse und der Forschung dient.
Die Abrissparty gestern auf dem Altmarkt gab den offiziellen Startschuss für den Abriss der Schrottimmobilie. Mitte der 1980er Jahre erbaut, sank mit den Jahren die Nutzung, stieg der Leerstand. „Mit der Eröffnung war das Ende besiegelt“, meint Landesbauminister und Oberhausener SPD-Chef Michael Groschek. „Zu klein, zu teuer, zu wenig multifunktional“, lautet sein Fazit. Also weg damit. Und die angrenzenden Gebäude (Marktstraße 31 und 33 sowie Gutenbergstraße 3) weichen ebenso.
Höher als die Markthalle
Das schafft Platz für sechs Geschosse, im hinteren Bereich drei Geschosse, und für insgesamt 5000 bis 6000 Quadratmeter Fläche. 210 Mitarbeiter des Jobcenters sollen hier 10 000 Hilfeempfänger beraten, sagt Annette Gleibs, Leiterin des Oberhausener Jobcenters.
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Gänzlich ausklügelt sei die Architektur noch nicht, wie Hartmut Schmidt, Geschäftsführer der ausführenden Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) sagt. Nach jetzigem Stand sieht es so aus, dass das Jobcenter sechsgeschossig gebaut werde. Damit wäre das Gebäude höher als die jetzige Markthalle. Bei der Gestaltung des neuen Gebäudes wolle man die Anwohner mit involvieren, meint Planungsdezernentin Sabine Lauxen. Überhaupt sollen Bürger beteiligt werden, schließlich brauche es ja auch Menschen, die das Gemüse in dem Gewächshaus auf dem Dach ernten. Von 20 Tonnen Gemüse geht Sabine Lauxen aus. Auf 800 Quadratmetern sollen Tomaten, Gurken und Salat gedeihen, bewässert werden die Pflanzen mit dem – gereinigten – Abwasser, das innerhalb des Gebäudes entsteht. Ein solches Projekt wäre dann in Deutschland einmalig. In dem Gebäude neben der Markthalle, wo zuletzt die Dresdner Bank ihren Sitz hatte, soll ein Gastronom eine Kantine betreiben und nicht nur Jobcenter-Mitarbeiter, sondern auch die Innenstadt-Besucher versorgen.
Der Bund hat das Vorhaben als „Premium-Projekt „ eingestuft und fördert den Bau mit 2,3 Millionen Euro. Die Stadt muss einen Eigenanteil von zehn Prozent zusteuern.