Oberhausen. . Die traditionelle Fronleichnamskirmes in Oberhausen-Sterkrade erlebt vom 18. bis 23. Juni 2014 ihre 185. Auflage. Erwartet werden wieder rund eine Million Menschen. Bisher macht wohl vor allem der Anblick der Großfahrgeschäfte Lust auf den Start der Kirmes.
In der einen Ecke steht eine Spüle frei herum, in der anderen liegt Werkzeug. Ein Stückchen weiter sieht man zwei Männer in roten T-Shirts: Der eine hält eine Leiter fest, während der andere darauf stehend an einem Kassenhäuschen aus Metall schraubt. Ein gewaltiges lila Gerüst verdeckt dabei ihre Sicht auf die strahlende Sonne. Es gehört zu einem Riesenrad, das in den blauen Himmel ragt. Einige Meter weiter ist ein weiteres gigantisches Gestänge zu sehen: Ein Turm, an dem ein angsteinflößender, überdimensionaler Gorilla zu reißen scheint, steht dort wie alleine gelassen. Das Einzige, das hier noch fehlt, sind Stände – dann ist das Kirmes-Bild vollkommen.
Weltpremiere in Sterkrade
„Die Schausteller reisen erst ab heute mit ihren Buden an“, sagt die Platzmeisterin Sina Illmann. Dann herrscht Ausnahmezustand in Sterkrades Innenstadt. Die traditionelle Fronleichnamskirmes zählt zu den beliebtesten Kirmessen in ganz Deutschland. Vom 18. bis zum 23. Juni wird die 185. Auflage erwartungsgemäß wieder rund eine Million Menschen in die Stadt locken. Bisher macht wohl vor allem der Anblick der Großfahrgeschäfte Lust auf den Start der Kirmes.
Allen voran das auffällige Riesenrad. „Vom höchsten Punkt sind es 60 Meter, die die Besucher in die Tiefe gucken“, sagt Betreiber Oscar Bruch Junior. Eigentlich sollte wie die Jahre zuvor das etwas kleinere „Bellevue“ wieder nach Sterkrade gebracht werden.
Unwetter gut überstanden
Doch: „Da es in Karlsruhe Probleme mit dem Abtransport gab, hätte es erst am Donnerstag gebracht werden können. Ich hatte aber Glück, dass das ‘Sky Lounge-Riesenrad’ zur Verfügung stand, unser größtes Flaggschiff“, sagt Bruch. Dessen Aufbau konnte daher schon vor zwei Wochen beginnen – und hat auch das Unwetter gut überstanden.
Für den Inhaber ist ein Riesenrad die „Litfaßsäule eines Volksfestes“ und daher besonders wichtig. Er legt noch etwas drauf: „Eigentlich sollte das 20-jährige Jubiläum des ‘Bellevue-Rads’ gefeiert werden – und zwar mit Jubiläumspreisen.“ Doch die will der Betreiber trotzdem einführen: Statt sechs bzw. vier Euro (ermäßigt) kostet eine etwa zehnminütige Fahrt nun fünf bzw. drei Euro.
Ebenfalls ein – im wahrsten Sinne des Wortes – Höhepunkt: der „Mega King Tower“ mit einer stolzen Größe von 88 Metern. Er ist der größte transportable Frei-Fall-Turm der Welt und erst Ostern in Betrieb gegangen. „Die Kirmes will in diesem Jahr hoch hinaus“, sagt Pressesprecher Rainer Suhr.
Sterkrader Fronleichnamskirmes
So auch mit einer Übernahme aus München: Die Looping-Schaukel „Flip Fly“ wird erstmals in Sterkrade aufgestellt und zählt auf dem Oktoberfest zu den absoluten Top-Attraktionen.
Wie im vergangenen Jahr auch wird es an der Ostrampe wieder nur an einer Straßenseite Stände geben. „Im letzten Jahr war es dort zu einem Engpass gekommen, deshalb werden wir das jetzt wieder so handhaben“, sagt Illmann.
Und für alle, die beim Schlendern über die Kirmes die WM im Hinterkopf haben: Die Spielstände werden an verschiedenen Stellen herausgegeben. Suhr: „Public Viewing gibt es zwar nicht. Aber es gibt auch so genug zu sehen.“
Einige Straßen sind bereits seit dem Wochenende gesperrt
Ab Samstag ist die Fronleichnamskirmes schon zu spüren – nicht unbedingt im positiven Sinne, wie Sina Illmann erklärt: „Da die Schausteller heute mit ihren Ständen anrücken, sind ab 15 Uhr einige Straßen gesperrt“, sagt die Platzmeisterin. Betroffen ist der gesamte Veranstaltungsbereich der Sterkrader Innenstadt. Der Verkehr wird ab heute über die Friedrichstraße/Ostrampe/Westrampe/Neumühler Straße, Von-Trotha-Straße sowie über die Friedrichstraße/Eugen-zur-Nieden-Ring/Bahnhofstraße/Holtener Straße umgeleitet.
Der Eugen-zur-Nieden-Ring wird an der Kreuzung Bahnhofstraße bis zur Brücke Ost-/Westrampe für beide Richtungen geöffnet sein. Auch die Straßenbahn ist von den Einschränkungen betroffen: Sie fährt nur noch bis zum Bahnhof Sterkrade. Der Kern der Sterkrader City bleibt für die Anlieger über die Friedrichstraße/Ostrampe/Kolpingstraße erreichbar. Der Weg aus diesem Bereich heraus führt über die Wilhelm- und Holtkampstraße. Die Einbahnstraßenregelungen für die Kolpingstraße, Wilhelmstraße ab Finanzstraße und Holtkampstraße bleibt erhalten. Der Kirmesbereich ist in der Zeit der Kirmes nur außerhalb der Öffnungszeiten befahrbar.
Für Besucher sei die Anfahrt zur Fronleichnamskirmes mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu empfehlen, sagen die Verantwortlichen. Denn der Parkraum rund um den Rummel sei sehr knapp. Außerdem gibt es Vergünstigungen durch den Stoag-Bummelpass. Tipps für Bus und Bahn sowie für öffentliche Parkplätze in Kirmesnähe gibt es unter www.fronleichnamskirmes.de – auch in einer kompakten Form für mobile Geräte wie Smartphones und Tablets.