Oberhausen. Nach langem Stillstand kündigt sich im Wahl-Eifer eine Lösung in Sterkrade an. Die Stadttochter OGM sagt zu: Das Freibad-Areal bleibt grün, der zum Teil kanalisierte Bach soll renaturiert werden. An der Erzberger Straße will der Alsbachtal-Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen bauen.
Seit fünf Jahren liegt das Gelände des ehemaligen Sterkrader Freibads Alsbachtal brach. Jetzt, zwei Wochen vor den Kommunalwahlen, stellen die Stadttochter OGM und der am Alsbachtal ansässige „Verein für körper- und mehrfach behinderte Menschen“ umfangreiche Pläne für die Grünfläche vor – der am 25. Mai zu wählende neue Stadtrat muss diesen Plänen aber noch zustimmen.
Die OGM will den vorderen Teil des Geländes an der Erzberger Straße an den Alsbachtal-Verein verkaufen. Auf dem nie zum eigentlichen Freibad gehörenden Grundstück sollen Wohnungen für Menschen mit einer Behinderung entstehen. Stimmt der Stadtrat zu, könnte das recht zügig klappen. Deutlich länger würde es dauern, auf dem dahinter liegenden Schotterplatz mehrere Wohnhäuser für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen – auch als sozialer Wohnungsbau. Hier müsste ein Bebauungsplan aufgestellt werden.
Mehr Spielfläche für Kinder
„Wohnungen für Menschen mit einer Behinderung fehlt in dieser Stadt“, sagt Vereinsgeschäftsführer Josef Wörmann. „Viele Erwachsene leben noch bei ihren Eltern. Wir wollen Wohnungen mit einer direkten Anbindung an ambulante Hilfe schaffen.“ OGM-Chef Hartmut Schmidt: „Die Fläche kann hier sinnvoll genutzt werden.“
Auf keinen Fall bebaut werde die frühere eigentliche Freibadfläche, verspricht Schmidt. „Das hat so der Rat der Stadt beschlossen.“ Vielmehr soll der zum Teil unter der Erde als Kanal geführte Alsbach mit Landes- und OGM-Mitteln renaturiert werden. Kosten für diese Renaturierung sind noch nicht kalkuliert.
Die OGM plant, den Bach ab der Erzberger Straße freizulegen und auf die jetzige Brachfläche zu führen. Der integrative Kindergarten des Alsbachtal-Vereins mit 70 Kindern soll eine größere Spielfläche bekommen. Das Landschaftsschutzgebiet drumherum, die Liegewiesen, bleiben erhalten.
Dem ersten Vernehmen nach stehen Vertreter der Politik, wenn auch etwas überrumpelt von dem kurzfristig öffentlich gemachten Vorhaben, dem Projekt aufgeschlossen gegenüber. Wolfgang Große Brömer (SPD) begrüßt die Pläne zur Bebauung an der Erzberger Straße, Regina Wittmann (Grüne) mahnt, dass diese nur in verträglichem Maße geschehen dürfe. Daniel Schranz (CDU) sieht die Gefahr, dass die Veröffentlichung des Projektes kurz vor der Wahl das Vorhaben noch gefährden könne.
Der Rat der Stadt hatte nach heftigem Streit zwischen SPD und Grüne 2010 entschieden, dass das Gelände des einst so beliebten Alsbachtal-Freibads nicht bebaut werden soll. Einig, was mit dem Areal geschieht, wurde man sich nicht.
Jugendliche haben sich das zu nutzen gemacht: Auf dem Areal ist ein pfiffiger Parcours fürs Radfahren entstanden. Dieser soll auch erhalten bleiben, sagt Schmidt.