Oberhausen. . „Der Ball ist so“, weiß der sechsjährige Baltazar aus Angola und beschreibt einen Kreis in der Luft. „Stimmt“, bestätigt Miso Brecko, und der muss es wissen. Er ist der Mannschaftskapitän des 1. FC Köln und Nationalspieler für Slowenien – und zum ersten Mal im Friedensdorf.
„Der Ball ist so“, weiß der sechsjährige Baltazar aus Angola und beschreibt einen Kreis in der Luft. „Stimmt“, bestätigt Miso Brecko, und der muss es schließlich wissen. Er ist der Mannschaftskapitän des 1. FC Köln und Nationalspieler für Slowenien – und zum ersten Mal in der Kinderhilfsorganisation Friedensdorf.
Unterstützt wird er dabei von der Oberhausener Künstlerin Nadja Zikes, die bereits mehrfach die Einrichtung besuchte. Gemeinsam haben sie sich dieses Mal das Programm „Kunst und Sport“ ausgedacht. Und so bringt Brecko unter Anleitung der Malerin die Umrisse eines Balls auf die große Leinwand. Als Werkzeug hat sich die ebenfalls aus Slowenien stammende Künstlerin Tennisbälle ausgeguckt. Damit tupfen die Kinder bunte Farbakzente – es entsteht ein internationales Kunstwerk.
Experimentieren mit Farbe
Während die Kinder begeistert mit den Farben experimentieren, lassen sich Miso Brecko und seine Frau Tamara das Friedensdorf erklären. „Die Kinder wirken auf uns trotz der Verletzungen so zufrieden“, staunen sie. Auch wie schnell die jungen Patienten im Krankenhaus und im Dorf in Oberhausen Deutsch gelernt haben, beeindruckt das junge Paar offensichtlich, während die jungen Künstler konzentriert arbeiten.
Selbstverständlich muss ein Kunstwerk signiert werden und so schmücken bald slowenische, angolanische, afghanische, georgische und gambische Namen den bunten Ball. Stolz und trotz Handschuhen und Schürzen komplett bekleckst, positionieren sich die Nachwuchskünstler zum Foto.
Es geht auf den Bolzplatz
Doch die Jungs werden nervös: Malen macht ja Spaß, aber haben die Mitarbeiter nicht gesagt, dass der Besucher Fußballer sei? Baltazar und einige andere Kinder nehmen Miso Brecko in ihre Mitte und ziehen ihn zum Sportplatz, wo schon gebolzt wird.
Der nigerianische Stürmer passt zu seinem afghanischen Kumpel und schießt – am angolanischen Keeper vorbei. Schnell wirft er Brecko den Ball zu, der trickst und gibt den Ball weiter an die beiden georgischen Jungs, die von der Malaktion noch farbbekleckert sind.
„Künstler und Sportler sind leicht für die gute Sache zu begeistern“, weiß Nadja Zikes, die ihren Landsmann im November vergangenen Jahres bei einer Veranstaltung kennen gelernt und ihm von ihrem Engagement im Friedensdorf erzählt hatte. Sie lud ihn ein, die Kinder aus derzeit neun Ländern zu besuchen – das Tagesprojekt „Kultur und Sport im Friedensdorf“ war geboren.
Beide Besucher sind von der Kreativität und Sportlichkeit der Kinder begeistert. Brecko findet, dass die Kinder trotz körperlicher Einschränkungen gut gespielt haben. Er kann sich kaum trennen, als die kleinen Patienten zum Mittagessen gehen. Sie klatschen bei ihrem neuen Freund Miso ab, nehmen auch Nadja Zikes das Versprechen ab, bald wieder zu kommen.