Oberhausen. An der Lindnerstraße klagen Kaufleute über wechselnde Baugruben seit 2011. Endspurt bei der letzten Großmaßnahme: In zwei Wochen ist alles fertig.

Anwohner und Gewerbetreibende an der unteren Lindnerstraße in Buschhausen können aufatmen: Über mehrere Jahre hinweg, so beschreiben Betroffene, taten sich an verschiedenen Stellen in wenigen Metern Entfernung immer wieder neue Baustellen auf. Das Viertel sei zeitweise regelrecht abgeschottet gewesen, sagen Kaufleute. Nun steckt die letzte große Maßnahme an dieser wichtigen Verbindungsstraße nach Duisburg in den letzten Zügen.

In zwei Wochen sind die Bauarbeiten an der Ecke Lindner­straße und Buschmannsfeld beendet. Für 440.000 Euro war dort der Kanal saniert worden, die Straße Buschmannsfeld ist noch einige Tage gesperrt, weil an Gehwegen und Fahrbahn weiter gearbeitet wird.

Zehn Monate waren für das Projekt vorgesehen – damit sind die Arbeiten trotz des langen Frosts sogar zwei Monate früher fertig geworden als geplant.

Doch die Anwohner beruhigt das nur wenig. Sie erinnern an Kanal- und Straßenbauarbeiten im August 2011, von der nur wenige Meter entfernt von der jetzigen Baustelle die Skagerrak- und Bachstraße betroffen waren. Auch die Hofstraße, eine Seitenstraße, sei beeinträchtig gewesen. Im Juli 2012 begannen dann Arbeiten an Wasserleitungen auf der Lindnerstraße, bevor im Oktober Bagger für den Kanal anrückten. Stückweise wurde die vielbefahrene Straße halbseitig gesperrt.

Umwege, Wartezeiten, Einbußen

„Die Baustellen wechselten von rechts nach links“, sagt der Inhaber der Pizzeria „Gino“, den man im Stadtteil unter dem gleichnamigen Vornamen kennt. „Ich habe Verständnis dafür, dass an der Straße gearbeitet werden musste. Jetzt sieht sie gut aus.“ Doch: Längere Wartezeiten hätten Kunden in Kauf nehmen müssen, weil Pizzataxen Umwege fahren mussten. „Das haben wir finanziell gemerkt.“

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Der Inhaber der Lotto-Annahmestelle nebenan, der vor allem auf Laufkunden angewiesen war, hat bereits aufgegeben. Sabine Kleine­brahn ist seit Februar Inhaberin. „Nach drei Wochen wechselte die Baustelle die Straßenseite. Kunden konnten nicht mehr vor meiner Tür parken.“ Bis zu 50 Prozent weniger Kundschaft habe sie gehabt. Bärbel Buchmüller, die bis März 2012 ein Sonnenstudio an der Lindnerstraße betrieben hat, ergänzt: „Ich bin froh, dass ich vor dieser Großbaustelle weggegangen bin. Das wäre mein Ruin gewesen.“

Besonders ärgert vor Ort, dass die letzte Baustelle lange still gestanden habe. Ein Stadtsprecher räumt ein, dass die Arbeiten wegen des Frosts zeitweise ruhten. „Dann wurden die Rohre durchspült, das hat man nur nicht sehen können.“ Ein Flugblatt hatte Bürger über die Baustelle informiert. „Wir sind offen in unserer Kommunikation.“