Oberhausen. .
25 Minuten bis zur nächsten Bushaltestelle – solch lange Strecken fürchten Anwohner des Wohngebiets rund um die Herzogstraße, künftig in Kauf nehmen zu müssen. Weil das Verkehrsunternehmen Stoag erneut rund eine Million Euro beim Busnetz einsparen muss, streicht die städtische Tochter ab Sommer unter anderem die Haltestelle „Flöz-Röttgersbank“, die bisher über die Buslinie 954 das Viertel mit dem Stadtteilzentrum von Sterkrade verbunden hat. Während der Osterfelder Bezirksvertretungssitzung machten mehr als 60 Bürger ihrem Ärger Luft – auch bei der heutigen Sitzung der Sterkrader Bezirksvertreter wollen die Anwohner für den Erhalt ihrer guten Busanbindung kämpfen.
„Der Unmut wächst bei uns“, sagte Klaus Wolniewicz. Denn künftig sollen Anwohner fast bis zur Dorstener Straße laufen, um dort in die Linie 979 Richtung Sterkrade einzusteigen, bzw. bis zur Beethovenstraße, wo bald die Linie 976 hält. Stoag-Vorstand Peter Klunk kündigte auch eine nähere Haltestelle an der Flöz-Röttgersbank-Straße an – ein Pfahl soll den Standort dieser neuen Haltestelle in Kürze angeben –, doch den Anwohnern reicht das nicht: „Bei uns leben viele ältere Menschen“, erklärte Wolniewicz. „Für sie sind solche langen Wege beschwerlich.“
"Gutes Angebot im Vergleich zu anderen Städten"
Klunk verteidigte das „weiterhin gute Angebot im Vergleich zu anderen Städten“ und sagte: „Die Stoag erfüllt die Kriterien, die der Rat uns aufgegeben hat. Sicher mag das an der einen oder anderen Stelle hart sein.“
Kritik für die schlechte Informationspolitik gab es von SPD und CDU. „Gerade der Wegfall von Haltestellen ist eine besondere Belastung für Betroffene“, so Stefan Zimkeit (SPD). Den Vorschlag von Denis Osmann (CDU), sich vor Ort mit den Anwohnern des Viertels zu treffen, kommentierte Klunk nicht.