Oberhausen. Emschergenossenschaft besitzt mit 200.000 Fotos eines der größten Archive. Aus der internen Projekt-Dokumentation soll eine Ausstellung entstehen.

Die Emscher bekommt ein neues Gesicht. Und das nicht zum ersten Mal. Im Laufe seiner Geschichte hat der Fluss so manche Veränderung erlebt. So entstand beispielsweise in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein neuer Abzweig gleich hinter dem Niederrhein-Stadion, durch den Dinslaken zur neuen Emscherstadt wurde. In Tausenden historischen Bildern hat die Emschergenossenschaft die Entwicklung an der Emscher dokumentiert – und dokumentiert sie weiter.

Ausstellung soll entstehen

„Noch dienen diese Bilder der internen Dokumentation des Emscherumbaus,“ erläutert Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, „doch längerfristig soll daraus eine Ausstellung entstehen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Das Interesse der Bürger an diesen Fotodokumenten ist sehr groß.“

Der aktuelle Umbau des einstigen Abwasser-Kanals in einen renaturiertes Gewässer soll bis zum Jahr 2020 abgeschlossen sein; dann sollen die Abwässer unterirdisch fließen. Wenn dann zunehmend Grün an den Ufern der Emscher gedeiht, kann man sich kaum noch vorstellen, dass hier einst dichter Rauch aus Schloten qualmte. Vielfältigen Wandels in der Region.

Glasplattenfotos im Ruhr-Museum

Doch dieses Wissen um die Vergangenheit der Region soll nicht verloren gehen. Abawi: „Die Dokumentation unserer Projekte war seit der Gründung der Emschergenossenschaft im Jahr 1899 von besonderer Bedeutung. So entstand dieses riesige Fotoarchiv mit mehr als 200.000 Bildern.“ Ein besonderer Schatz: 40.000 Glasplattenfotos, die inzwischen zum großen Teil dem Ruhr-Museum auf der Zeche Zollverein in Essen überlassen wurden, wo die Bilder dauerhaft gelagert und teilweise auch ausgestellt werden.

Die Fotos zeigen beispielsweise die Veränderungen rund um den Gasometer, erinnern an die einstige Kokerei und Zeche Osterfeld, lange bevor es das Centro gab. Sie bilden den „gebändigten“ Handbach ab oder zeigen den begradigten Läppkes Mühlenbach.

Vergleich fasziniert

Dokumentiert wurden jeweils der Ausgangszustand vor der Umsetzung eines Projektes, die eigentliche Baumaßnahme sowie das Resultat. Ilias Abawi weiß: „Jahrzehnte, nachdem die Bilder entstanden sind, staunen die Bürger auch heute immer wieder. Weil sich ihr Straßenzug rund um die Emscher überhaupt nicht verändert hat oder alles komplett anders aussieht.“ Der Vergleich von Gestern und Heute fasziniert. Das Fotoarchiv der Emschergenossenschaft wird auch die Arbeitsschritte festhalten, mit denen die Abwasser der Emscher unter die Erde geleitet werden.